Studie zu Frauenfußball beweist: Ihr habt keine Ahnung, was gut ist.


„Frauenfußball soll langsam, technisch mau und schlecht sein? Von wegen. Eine Studie zeigt, dass es keine Qualitätsunterschiede gibt. Wer nicht erkennt, ob Frauen oder Männer spielen, findet Frauenfußball genauso attraktiv wie Männerfußball“, schreibt die Süddeutsche am 16.07.2023. Die Hofkasper der Heute-Show gehen sogar noch einen Schritt weiter und titeln: „Zwischen Frauen- und Männerfußball gibt es keine Qualitätsunterschiede. Nur Gehaltsunterschiede“.

In der Studie mit dem klangvollen Namen „Gender information and perceived quality: An experiment with professional soccer performance“ bewerteten die Probanden Tore aus dem Männerfußball im Vergleich zum Frauenfußball als höherwertig. Einer Kontrollgruppe wurden ebenfalls Tore gezeigt, die Spieler jedoch verpixelt, so dass man Männlein und Weiblein nicht mehr unterscheiden konnte (also die, die überhaupt noch in der Lage sind zu definieren, was eine Frau ist). Diese bewerteten die Tore als gleichwertig.

Wer diese Tore bewertet hat, ob Menschen mit Ahnung von Fußball oder Menschen wie ich, inwieweit bei verpixelten Spielern technische Feinheiten überhaupt zu erkennen sind, in welcher Frequenz diese Traumtore erzielt werden, dazu kann oder will man nichts sagen, denn: Das Ergebnis ist doch zu schön, um wahr zu sein. Endlich der Beweis, dass das Patriarchat existiert, die Welt ungerecht ist und Männer und Frauen im Sport zu gleicher Leistung fähig.

Zu schön, um wahr zu sein ist es tatsächlich, denn man fragt sich wie das zur Realität passt, in der die australische Frauennationalmannschaft gegen 15-Jährige Jungs 0-7 verliert. Die US-Nationalmannschaft verlor gegen einen Fünftligisten aus Wales mit 12 – 0, in gerade einmal 40 Minuten. Zu Beginn des Monats sagte Fußball-Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg: „Wir hinken dem Männerfußball noch immer 50 Jahre hinterher“.

Aber das alles wird natürlich nicht erwähnt, das könnte ja nur das schöne Narrativ stören.

Aber letztendlich ist das alles auch vollkommen irrelevant, denn der Wert der Arbeit ermisst sich nicht nur an der Leistung selbst, sondern auch an ihrem Marktwert. Und da glaube selbst ich als Laiin gewisse Unterschiede zu erkennen. Das kann man jetzt als „historisch gewachsene Ungerechtigkeit“ empfinden, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es gute Gründe gibt, warum die männlichen Fußballer besser bezahlt werden als ihre weiblichen Pendants. Ebenso könnte man fordern, dass männliche Pornodarsteller das gleiche verdienen sollen wie weibliche.

Die Entkoppelung des Gehalts von Leistung und Marktwert ist ein alter sozialistischer Traum, der gerade mit den Überlegungen zur Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens eine Renaissance erlebt. Staatliche Leistungen sollen endgültig von der Bedürftigkeit entkoppelt werden.
Im Sozialstaat steigen mit wachsenden Leistungen immer auch die Ansprüche. Deutschland scheint nun einen Punkt erreicht zu haben an dem eine ehemals Bedürftigen vorbehaltene Leistung nun der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden soll. Das ist die Pervertierung des Sozialstaates. Ich persönlich habe kein Problem damit, dass ein Teil meines Einkommens den Menschen zugutekommt, die nicht für sich selbst sorgen können. Ander sieht es aber bei Leuten aus die nicht für sich selbst sorgen wollen.

Aber ich schweife ab: Grundsätzlich ist ja nichts falsches daran, hin- und wieder alte Denkmuster zu hinterfragen. Vielleicht ist der Frauenfußball tatsächlich besser als sein Ruf. Aber seinen Marktwert bestimmt keine Studie und auch kein aktivistisch veranlagter Journalist.

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Autor: aischaschluter

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen - von den kargen Früchten des Waldes.

Ein Gedanke zu „Studie zu Frauenfußball beweist: Ihr habt keine Ahnung, was gut ist.“

  1. Das „Problem“ ist, dass Frauen aus genetischen Gründen in etwa 10 – 15 % weniger leisten KÖNNEN als Männer.
    Sie spielen aber auf einem gleich großen Feld, wie die Männer.
    Der Ball ist gleich schwer, wie der der Männer. – Die Frauen haben somit gar keine Chance, ein ähnliches Spiel wie die Männer aufzuziehen, dafür sind ihre Flanken zu kurz, die Sprints nicht so schnell wie die der Männer etc. DIE LÖSUNG? Ist supereinfach:
    – ein an das Leistungsvermögen der Frauen angepasstes Spielfeld + Spielgerät. Anfangs würde dies zwar belächelt werden, aber wenn’s mal alle checken, dass das Sinn macht, wären den Frauen die gleichen Möglichkeiten gegeben, wie den Männern.

    Woher ich das mit den 10 – 15 % weniger Leistungsvermögen habe? Ich habe einfach verschiedene Weltrekorde verglichen, vom Marathon über Weitsprung, Sprints etc. etc.

    So wie es momentan ist, leisten die Frauen in manchen Sportarten um 10 – 15 % MEHR als die Männer, etwa bei einem Marathon. Aber so wie es dargestellt wird, dass die Strecke von Männern und Frauen die gleiche ist, schaut es immer so aus, als ob die Frauen einfach schlechter wären. Was sie ja sind – aber eben genetisch bedingt.

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