Ansichten eines Clowns – Ein neuer Tiefpunkt für Böhmermann und den ÖRR

Jan Böhmermann als Hofnarren zu bezeichnen wäre eine Beleidigung für den ehrbaren Beruf des Hofnarren. Auch wenn Böhmermann in erster Linie Unterhaltung für das Establishment produziert, so haben Hofnarren doch auch immer den Mächtigen den Spiegel vorgehalten. Böhmermann hingegen tritt nach unten. Da es ihm offensichtlich nicht gelingt sich inhaltlich mit den Ansichten der „rechtsextremen“ (drunter geht es ja nicht) Youtubern auseinanderzusetzen, wechselt er nun die Strategie und geht zum persönlichen Angriff über. Wie auf der großen Bühne der Politik, wo aus „die AfD inhaltlich stellen“ nun mangels Argumenten das generelle Verbot der Partei gefordert wird, versucht er die Existenz des Youtuber „Clownswelt“ zu zerstören. Die sonst gängige Cancel-Culture verfängt leider bei Youtubern nicht, da sich diese eine eigene Präsenz aufbauen können und sich somit dem Zugriff des medialen Komplexes entziehen. Natürlich haben Böhmermann und die ebenfalls an der „Recherche“ beteiligte Wochenzeitung Die Zeit versucht den Youtube-Kanal mit einem Apell an Google sperren zu lassen. Doch scheinbar hält selbst Youtube, das sich in der Vergangenheit schon oft genug als willfähriger Büttel bei der Durchsetzung der Interessen der Mächtigen erwiesen hat, doch noch etwas von der Meinungsfreiheit – oder aber von den Einnahmen, die ein monetarisierter Account mit beinahe einer Viertel Million Abonnenten einbringt.

„Wilkommen (sic!) im Mainstream“

Am 10.05.2025 erscheint die Folge „Wilkommen (sic!) im Mainstream“ des ZDF Neo Magazin, welches sich mit vermeintlich „rechtsextremen“ Youtubern befasst. Natürlich hält sich Böhmermann nicht damit auf den Begriff „rechtsextrem“ zu definieren, den er auch munter mit „faschistisch“ und anderen Schmähworten aus dem Setzkasten der politischen Agitation synonym verwendet. Die Inhaltliche Auseinandersetzung erschöpft sich bei allen vorgestellten Youtubern in ein oder zwei aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten. Man verlässt sich darauf, dass der treue Konsument der Sendung sich mit der Nennung der Buzzwords zufrieden gibt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Benennung der Klarnamen, doch dazu später mehr.

Die Zeit und der Clown

Auch die Zeit geht in ihrem bereits am 09.05.2025 erschienenen Artikel „Der rechte Clown“ kaum auf seine Inhalte ein. Er habe Scholz einen Kriegstreiber genannt, sich über Ricarda Langs Körper lustig gemacht und Thunberg als zurückgeblieben bezeichnet. Man fragt sich allerdings, warum man nicht juristisch gegen Clownie vorgeht, wenn er vermeintlich justiziable Beleidigungen tätigt. Dass diese Vorwürfe aus einer Ecke kommen, die immer wieder munter betonen, dass man Alice Weidel als N*zisch*ampe“ bezeichnen darf – geschenkt.   Im letzten Abschnitt des Artikels erfahren wir dann auch nicht welche Aussagen in den Videos getätigt werden, sondern wie sich „Bekannte“ an Diskussionen mit ihm erinnern. So muss man sich auch nicht für die Aussagen rechtfertigen oder gar Quellen in seinen Videos benennen, sondern kann fröhlich einen Strohmann nach dem anderen ins Feld führen. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass ein ausführlicher Vortag über die aus der Kriminalstatistik abgeleiteten Überrepräsentation bestimmter Zuwanderergruppen zu gerne auf „Schwarze Menschen sind krimineller als Weiße“ (Zeit) umgedeutet wird um der aufziehenden kognitiven Dissonanz zu begegnen.

Aber die Zeit gräbt noch tiefer in Clownies Umfeld, besucht seine Eltern, informiert seine Band. Und schließlich posaunt Böhmermann im ÖRR genug persönliche Details in die Welt, dass ein Fünfjähriger mit Internetanschluss die Person ausfindig machen kann. Da hat sich der gute Böhmi gewiss mit seiner Rechtsabteilung abgesprochen, ab wann die Grenze zum mittlerweile nach §216 unter Strafe stehenden Doxxing überschritten ist.

Doxxing als Waffe im Kulturkampf

Und so werden die Daten des Youtubers überall im Netz verstreut. Denn, so Böhmermann, Clownie habe sein Recht auf Anonymität verwirkt. Mit welchem Recht sich der Hofnarr zum Richter aufschwingt, bleibt wohl sein Geheimnis. Muss wohl eine Mischung aus gefühlter moralischer Überlegenheit und Verzweiflung sein. Dass sich die Zeit, die  schon über die gefährlichen Folgen von Doxxing („Eine Waffe namens Doxxing“) geschrieben hat wie auch der ÖRR („Was ist „Doxing“, wer wird häufig gedoxt und warum ist es gut, dass es seit 2021 strafbar ist?“) als Schirmherr an dieser Aktion beteiligen ist jedoch die eigentliche Gefahr. Es genügt offensichtlich die eigene Definition als „rechtsextrem“ um Clownie alle Schutzrechte abzusprechen. Das ist kein Journalismus, das ist Selbstjustiz. Die Wahrung journalistischer Standards erfolgt nur oberflächlich: Es ist Bedrohung, Einschüchterung, Eingriff in die Meinungsfreiheit. Methoden, die an dunkle Zeiten in der deutschen Geschichte erinnern. Nicht zuletzt ist es auch ein indirekter Aufruf an die militante Antifa, die Sturmabteilung des linken Spektrums.

Macht der Verzweiflung

Das konservative bzw. rechte Spektrum ist seit Jahren die Gängelungen durch den Mainstream gewohnt. Die Verwehrung von Monetarisierung, die Einschränkung von Reichweiten, Shadowbanning, die Verbannung unliebsamer Meinungen aus den Kommentarspalten. Doxxing ist auf beiden Seiten des politischen Spektrums nichts Neues. Aber dass dieses Doxxing nun von staatlichen Stellen in Zusammenarbeit mit Qualitätsmedien betrieben wird, hat eine ganz neue Qualität. Das letzte, was man jetzt tun sollte wäre, sich auf deren Niveau herabzubegeben und ebenfalls Doxxing beim politischen Gegner oder bei Journalisten zu betreiben.


Es muss wohl die Macht der Verzweiflung sein.  Viele der Positionen die Clownie und andere „rechtsextreme Youtuber“ bspw. bezüglich Migration werden nach dem jahrelangen Kampf gegen den Goliath Qualitätsmedien und den milliardenschweren ÖRR vom Großteil der Bevölkerung geteilt. In deren Redaktionsstuben redet man sich nun ein, es läge an der Manipulation an Falschdarstellungen, die kritiklos geschluckt würden – doch das ist Projektion. Zu lange haben die Meinungsmacher die tatsächlichen Ausmaße der Migration und anderer Themen beschönigt, relativiert, verschwiegen. Die Gegenbewegung arbeitet mit Argumente, mit Fakten, mit Statistiken. Deshalb verfangen die Argumente.  So scheint auch diese Aktion für Böhmi ein Schuss in den Ofen gewesen zu sein: Die Abonenntenzahl von „Clownswelt“ stieg von den in der Sendung erwähnten 227.000 auf mittlerweile 332.000. Clownies Video zu Böhmermanns Sendung hat nach nur einem Tag 643.000 Aufrufe.

Wie sang schon Bob Marley: “You can fool some people some times, but you cant fool all the people all of the time.”

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Autor: aischaschluter

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen - von den kargen Früchten des Waldes.

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