Alles was mit der Transbewegung falsch läuft in einem (zweiten) Dialog

Twitter – Hort des gepflegten Austausches. Eigentlich nicht so mein Ding, da mich die Zeichenbeschränkung immer sehr einschränkt.

Aber diese Diskussion ist so voller Scheinargumente, rhetorischer Finten, inkonsistenter Beweisführung, dass man daraus ein Lehrstück machen könnte.

Alles fing ganz harmlos an:

Hier kündigt sich schon der Ethymologische Fehlschluss an, doch dazu später mehr. Erstmal geht es um eine simple Definition – schließlich weiß doch jeder was ein Mann oder eine Frau ist, oder? Weit gefehlt. Wirklich wissen, kann das niemand.

Ein etymologischer Fehlschluss bezeichnet den Beweisfehler bei Definitionsdiskussionen, von der Herkunft (Etymologie) eines Wortes auf die tatsächliche Bedeutung zu schließen. Ein Seepferdchen ist kein Pferd.

In diesem Fall von dem Wort (trans) Frau auf Frau. Nun ist aber Frau laut Duden als „erwachsene Person weiblichen Geschlechts“ definiert. Und weibliches Geschlecht wird bei Menschen durch vier biologische Kennzeichen bestimmt:

Es folgt der obligatorische Verweis auf die Intersexualität bei dem ich leider meine Antwort nicht gescreenshotted habe und, da mich die Diskutantin am Ende des Gesprächs leider geblockt hat, auch nicht mehr nachreichen kann.

Intersexualität ist eine Abweichung und kein eigenes Geschlecht. Ebensowenig stellt eine Frau die keine Kinder (mehr) bekommen kann, was auch gerne angeführt wird, die Zweigeschlechtlichkeit des Menschen nicht in Frage. Das weiß eigentlich jeder, der sich damit beschäftigt hat. Ausser man beschäftigt sich nicht mit den Gegenargumenten, denn die sind sowieso alle doof. Argumete sind nur relevant, wenn sie die eigene Sicht stützen. Chapeau.

Nachdem sie bisher jeden Punkt verloren hat, was sie natürlich nicht zugeben kann, wird nun doch wieder auf die Wissenschaft zurückgegriffen.

Ja, Die Entwicklung des Geschlechts ist kompliziert. Dennoch wissen nicht nur Biologen, was Mann und Frau ist. Seltsam.
Es folgt der Hinweis, dass biologisch betrachtet das Geschlecht ein Spektrum sei. Nun…nein. Ist es nicht. Oder es hat zumindest noch niemand die Biologen darüber in Kenntnis gesetzt. begründet wird das, wie auch schon Böhmermann, der sich auf den Tagesspeigele beruft, der sich auf einen Artikel in der Nature beruft namen „Sex redifined“. Doof nur, dass der Artikel das überhaupt nicht aussagt. Und dass die Autorin selbst dazu Stellung genommen hat. Und auch doof, dass ich das weiß, meine Gesprächspartner*in aber nicht.


Das wird lieber mal gekonnt irgnoriert und ein neuer Nebenkreigsschauplatz eröffnet, der ebenfalls im Standardreportoire nicht fehlen darf: Verschiedene Kulturen kennen (angeblich) merh als zwei Geschlechter (man beachte hier den subtil-plumpen Shift von der Biologie zur Definition im sozio-ökonomischen Kontext):

„Die Wissenschaft ist noch nicht so weit“ uns erklären zu können, was Mann und was Frau ist. Aber das die Wissenschaft irgendwann in Deinem Sinne entscheiden wird, dessen bist Du Dir sicher. Wow. einfach nur: Wow.


Von meinem Versuch ihr die Hand zu reichen und zu erklären, warum ich denke, dass man mit einer derart verbohrten Einstellung der Trans-Community am Ende mehr schadet als nützt: „Aktuelle Enntwicklungen aus bestimmten Lagern“.

Welche „bestimmten Lager“ gemeint sind, ist offensichtlich: Nazis aka alle die nicht so denken wie xie. Aber ich hätte doch zu gerne nachgefragt, was xie unter „aktuelle Enwicklungen“ versteht und wann genau diese Zeit gewesen sein soll als das Geschlecht in Europ nicht mit der Biologie verknüpft war. Ich glaube mich ja ein bisschen in der europäischen Geschichte auszukennen, aber ich kannmir wirklcih nicht erklären, wann und wo das gewesen sein soll. „Aktuelle Entwicklungen“ lässt ja darauf schließen, dass es noch nicht so lange her ist. Meint sie, dss im 17. Jahrhundert Männer oft Perrücken trugen? Aber dass diese Männer deshalb als Frauen angesehen wurden, ist mir neu.

Tja…das wars dann acuh schon, denn es folgte der Block.

Dass ich das ganze hier nicht aus Hass tue, sondern um die Akzeptanz der Trans-Community zu fördern, hat ihrer kognitiven Dissonanz dann wohl den Rest gegeben. Schade.

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