Wenn man die ewig gleichen Scheinargumente zur Existenz Gottes in einem übersichtlichen Share-Pick aufführt, werden sie auch nicht besser. Ganz perfide isses, wenn man die dann nicht als“Argumente für Gott“ bezeichnet, sondern als „Argumente gegen Atheisten“, deren „Glauben“ sich ja in der Vorstellung des Autors nciht von religiösem GLauben unterscheidet, was weiter von der Wahrheit nicht weg sein könnte.
„Erstens Mal vorweg: Wer glaubt, dass irgendwelche Ziegenhirten in der Bronzezeit, die nicht wussten wo nachts die Sonne hingeht ein besseres Verständnis der Welt und des Universums hatten als wir, hat nicht verstanden wie Wissenschaft funktioniert.
Wer sagt „Zufall führt zu Präzision“ hat nicht verstanden, wie Evolution funktioniert. Sie ist nicht zufällig, sondern das Gegenteil davon.
Wer sagt Chaos erschuf Ordnung hat auf philosophischer ebene nicht verstanden, wie der menschliche Geist funktioniert, denn der findet die Ordnung nicht in der Welt vor, sondern bringt sie mit. Auf physikalsicher Ebene hat er nicht verstanden, was Entropie ist, weil er nur vom beschränkten menschlichen Verstand als einzigem Maßstab ausgeht.
Wer sagt „Nichts brachte alles hervor“ blendet nur die Frage aus, was vor Gott da und nimmt Gott dann als ewig gesetzt an. Und da sind die Atheisten redlicher, wenn sie zugeben es nicht zu wissen anstatt einfach nur zu behaupten, sie wüssten es, wie es religiöse Menschen tun. Diese Behauptung die ohne Beweise aufgestellt wird, kann auch ohne Gegenbeweise wieder verworfen werden (Siehe auch Beweislastumkehr).
Wer „Nicht-Leben führt zu leben“ als Argument für die Existenz eines Gottes anführt bedient sich lediglich eines rhetorischen Taschenspielertricks: Klar kann man die Ursache für die Entstehung des Lebens als „Göttlichen Funken“ beschreiben – halte ich aber für dämlich, da man damit eine Equivocation-Fallacy provoziert. Religiöse Menschen machen das jedoch oft absichtlich, damit sie dann aus diesem singulären Ereignis ihrem Gott noch eine Reihe weiterer lustiger Absichten und Tätigkeiten zuschreiben können, die in keinster Weise kausal mit diesem Ereignis verknüpft sind:Nur weil Leben entstehtfolgt daraus nichtt, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, einen Gott der über Dich richtet, Gebete erhört werden, Heilige Schriften von diesem Gott diktiert wurden, sich Frauen verschleiern müssen, Wunder existieren, Selbstmordattentate befohlen werden – und was man diesem Gott eben noch so alles zuschreibt je nach persönlicher Einstellung und regionalen Gepflogenheiten.
Und zu guter letzt beweist man, dass man wenn man bei Atheisten von „glauben“ spricht nicht versteht wie Sprache funktioniert. Da hat „glauben“ nämlich zwei Bedeutungen (siehe die erwähnte Equivocation-Fallacy):
Glauben im Sinne der Atheisten bedeutet, dass ein Sachverhalt für scheinbar (hypothetisch) wahr oder WAHRSCHEINLICH gehalten wird. Darin unterscheidet sich dieser „Glauben“ im weiteren Sinne vom religiösen Glauben im engeren Sinne, indem der religiöse Glaube stets auf dem WILLEN zum Glauben beruht und die absolute Wahrheit ohne Prüfung der Plausibilität des Glaubensinhalts (z. B. der Existenz Gottes) unterstellt.“