08.09.2022
Amazon setzt die Bewertung für Rings Of Power aus und linke Journalisten von Berliner Zeitung, Zündfunk und anderen springen dem Großkonzern zur Seite. Denn der Grund für die Aussetzung ist, laut Amazon „politisches Review-Bombing“ von Rassisten und Antifeministen.
So schreibt Zündfunk: „Es geht also gar nicht in erster Linie um die Serie, deren Machart oder Handlung, sondern vor allem um die gezeigte Diversität“ – Das es, was Dich Amazon glauben lassen will, lieber Autor. Warum wird das so unkritisch übernommen? Wo sind die Belege für diese Aussage?
Prompt stellt sich, an Ironie wohl kaum zu übertreffen, die woke-Linke in den Dienst des großkapitalistische Megakonzerns Amazon, weil die Aktivisten diese einfache und schon mehrfach erprobte Taktik einfach nicht durchschauen: Alle berchtigte Kritik daran, dass hier Tolkiens Erbe mit Füßen getreten wird einfach auf -isten und -phobe zu schieben. Jüngstes Beispiel ist wohl die Star Wars – Serie Kenobi bei der auch versucht wurde die schlechten Bewertungen auf Rassismsus und Antifeminismus gegenüber der schwarzen HauptdarstellerIN zu schieben. Vollkommen ausgeschlossen, dass es an Szenen wie dieser liegt.
Die spielen Euch wie `ne Kinderflöte.
Auch der Vorwurf des Antifeminismus in Rings Of Power ist einfach nur lächerlich: Es liegt nicht daran, dass die Hauptcharaktere eine Frau ist, gibt genug Beispiele für starke Frauenrollen mit denen niemand ein Problem hat. Galadriel ist einfach richtig schlecht geschrieben und hat nichts von ihrem literarischen Vorbild. Wisst ihr noch Galadriel in Herr Der Ringe? Ihre bloße Präsenz strahlte schon eine unglaubliche Kraft aus. Ihre bedachte Art, ihr Anmut. Sie brauchte ihre Stärke nicht demonstrieren. Man konnte sie regelrecht spüren.
20 Jahre später sind die ersten 2 Minuten von Rings of Power ein einziges Action-Girl-Klischee: Kleine Galadriel baut ein Boot. Böser weißer cis-het Junge kommt und macht das Boot kaputt, weil…ja weil…ja weil er eben einfach böse ist.
Toxische Männer mit Titten
Galadriel haut ihm auf die Fresse. Was bei einem Mann als toxisches, aggressives Verhalten gelesen würde (zu Recht: wer schlägt denn schon auf jemanden ein, der schon am Boden liegt nur wegen eines Papierschiffchens) , ist bei einem Mädchen die Klischee-Einführung einer „starken Frau“, die sich nichts gefallen lässt.
Ist wirklich interessant, wie die neue Generation von Schreibern sich starke Frauen einfach nur als toxische Männer mit Titten vorstellt. Männlichkeit ist böse, aber alles, was an einer Frau je bewundernswert sein kann, ist ihre Männlichkeit. Wokeness hat ein beeindruckendes Talent, mit großer Liebe zum Detail wirklich alles falsch zu machen.
Hier haben wir es mit einer „Heldin“ zu tun, die bereit ist einen Gefährten im Schnee zurückuzulassen, die nicht auf Ratschläge eingeht sondern nur ihren eigenen Kopf durchsetzen will. Und die Männer sind natürlich auch alle doof. Selbst die weisen Elben folgen einer Kleinkindlogik von „Sauron seit Jahren nicht gesehen, also muss er tot sein“. Dass Sauron ein unsterblicher Maia ist, haben sie wohl vergessen. Auch im Kampf versagen die Männer gegen einen lächerlichen Schneetroll. 7 Elben können ihn nicht besiegen, aber Superwarrior Galadriel schafft das natürlich mit einem Schlag, weil Vagina. So baut man keine interessanten, vielschichtigen Charaktere. Das ist eine Marry Sue vom Schlage Rey Skywalkers oder Captain Marvels.
Der wahre Feind: Mansplaining
Und so gehts dann auch weiter. Alle Männer doof und wollen nicht glauben, was die Frauen ihnen erzählen, obwohl die natürlich recht haben. Hätte man das an einer Stelle gemacht – ok. Aber es ist in allen drei Handlungssträngen genau das selbe. Und ich warte nur darauf bis die Königin von Numenor genau die gleichen „Hürden“ zu überwinden hat. Schweinbar haben frauen nur ein Problem auf der Welt: Mansplaining (siehe She-Hulk).
Und die forcierte Diversität – bei den Hobbits könnte ich damit leben, finds sogar irgendwie gut. Wobei man sich auch hier fragen kann, warum sich ein nomadischer Stamm mit null kontakt zur aussenwelt aus Ethnien von Aboriginees über schwarzafrikaner bis zu südeuropäern zusammensetzrt – von den unterschiedlichen Dialekten ganz zu schweigen. Bei den Zwergen hingegen isses einfach nur phänomenal lachhaft. Warum sollte ein unter der Erde lebendes Volk einen hohen Melaninanteil entwickeln?
Es geht auch nicht um die grundsätzliche Ablehnung von PoC. Game Of Thrones hat das beispielsweise sehr gut gemacht. Hat da irgendjemand gemeckert? Da passen Ethnizität und Herkunft einfach zusammen und widersprechen nicht der inneren Logik. In The Witcher und hier wirkt es einfach nur forciert und unlogisch. Wenn Du die Verbreitung Deiner Ansichten über eine gute Story stellst, dann wird die Story eben in der Regel auch shicè.
Message > Story
Optisch machts natürlich stellenweise schon was her. Gerade Moria bewohnt zu sehen – schön. Keine Frage. Aber man hat noch nciht ausgestaunt, da stört schon wieder sinn- und zielloses Writing. Dieser Wettkampf da? Hätte der eigentlich nicht zur Folge gehabt, dass Elrond sofort auf immer verbannt wird? Ja. Hm…Tun wir einfach mal so als wäre das nie passiert. Hat ja niemand gesehen ausser hunderte Zuschauer.
Und ich rede noch nicht mal über die Abweichungen zur reichen Hintergrundgeschichte des ersten Zeitalters, der oberflächlichen Rachestory, den teilweise haarsträubenden Dialogen – nein. Und bevor ich nun vollends ins Erbsenzählen verfalle, ein Fazit: Die Serie hat es verdient so schlecht bewertet zu werden. Und das auf Trolle zu schieben ist einfach nur billig.
„Nur nicht woke genug“
Die „Trolle“ sind nicht die Bösen. Die „Trolle“ haben nicht die Diversitätsvorgaben bei Netflix und Amazon ersonnen und forciert. Sie sitzen auch nicht an den Hebeln im Kulturbetrieb, geben keine Diversity-Trainings in Firmen und gebaren sich als die Hohepriester der woken Inquisition. Sie haben nicht die neuen Regeln für die Oscars geschaffen haben, nach denen Schindlers Liste heute nicht einmal mehr als bester Film nominiert werden dürfte (weil er zu weiß besetzt ist und Juden nicht als minderheit zählen – what a time to be alife).Was Du hier erlebst ist ein Pushback. Die Leute haben eben die Schnauze voll von dem ganzen Mist, der in den letzten jahren so verbrochen wurde. Und jetzt kommen die enttäuschten Aktivisten, die denken, der Film wäre einfach nicht woke genug und verwechseln Ursache und Wirkung.
War ja mal ein gutes Anliegen mehr in Diversität in Filme zu bringen. Aber das was da aktuell läuft ist einfach nur noch eine Pervertierung des einst noblen Anliegens. Das Gegenteil von gut ist leider oft gut gemeint.