Kurze Zusammenfassung des Gesprächs Musk/Weidel auf Twitter (ich nenne es nicht X)

Rein von den Form her war es schön, Weidel mal entspannt und nicht in die Defensive gedrängt zu erleben. Ich glaube, ich habe sie zum ersten Mal lachen hören. Mehrfach. Auch dass sie ausreden durfte war was neues, wie sogar selbst feststellen musst. Auch das zickige, was mich an ihr normalerweise stört, kam hier gar nicht vor. Ein angenehmes, ruhiges und sachliches Gespräch. Kritische Fragen oder dergleichen blieben allerdings auch aus. Weidels englisch ist zwar stellenweise etwas „deutsch“, aber grundsolide. Auch im freien Gespräch. Anders als beispielsweise bei unserem Bacon Of Hope.

Inhaltlich beginnt Weidel damit die Situation in Deutschland zu beschreiben, welche zur Gründung un zum Erstarken der AfD geführt hat. Der Atomausstieg, Merkels Migrationspolitik – nichts bei dem man ihr eine Lüge oder Falschdarstellung vorwerfen könnte. Gemeinsam schütteln Musk und Weidel den Kopf darüber, wie man in einer Energiekrise die letzten verbleibenden und modernsten Kernkraftwerke der Welt abschalten kann. Das versteht außerhalb der grünen Blase wohl niemand. Weidel räumt so dann mit dem Vorwurf auf, sie wären per se gegen erneuerbare Energien. Statt dessen sieht sie die Zukunft in einer Diversifizierung der Energie. Musk pflichtet ihr bei, dass man bisher eben nicht die technishcen Möglichkeiten habe ein Land komplett aus erneuerbaren zu versorgen und dass man Atomkraft (die dazu noch Co2-neutral ist) und/oder fossile Energiträger braucht.

Weidel klärt Musk über die Auswirkungder „funny imigration policy“ auf, wo 60% der Menschen, die nach Deutschland kommen ohne Papiere einreisen und volen Zugriff auf die Sozialsysteme erhalten. Musk vergleicht die Problematik mit der Situation in den USA, wo eine sehr „liberale“ Migrationspolitik ebenfalls zu großen Problemen führt.

Die Situation Russland/Ukraine ist das nächste Thema. Weidel argumentiert, dass Ddeutschland bzw. Europa ein starkes Militär und starke Führungspersönlichkeiten brauche, ums elbstbewusst in Verhandlungen auftreten zu können. Es sei falsch, dass man sich nur auf die USA verlasse, worau ihr Musk beipflichtet. Sie hofft, dass das Sterben bald ein Ende hat und sieht die Möglichkeit, das Trump den Konflikt beendet. Wie genau und mit welchem Ergebnis – darauf wird nicht eingegangen.

Beim nächsten Konfliktherd Israel/Palästina sieht Weidel kaum eine Chance auf eine baldige Einigung. Der Konflikt sei sehr komplex. Was denn nun genau ihre Position sei, will Musk wissen, ob sie das Existenzrecht Israels anerkenne. Weidel scheint von der Frage überrascht und bejaht sie. Wohl allenfalls für Amerikaner, die von Deutschlands Staatsräson keine Ahnung haben eine Überraschung. Sie sehe auch Deutschland in einer besonderne Pflicht Juden zu schützen, was in Deutschland nicht mehr gegeben sei. Es gäbe aufgrund der vielen muslimischen Einwanderern No-Go-Areas für Juden. Die AfD sieht sie als die einzige Partei, die jüdisches Leben in Deutschland ernsnthaft schützen kann.

Zur Überraschung vieler, welche die AfD so gerne mit der NSDAP vergleichen, geht Weidel für die Begründung auf die Verfehlungen des Nationalsozialismus ein. Ihre Kritik am Nationalsozialismus zeigt die Paradoxie im Vergleich AfD/NSDAP, was letztendlich auch auf die in manchen Kreisen gängige Bezeichnung Musks als „rechtsextrem“ zutrifft: Die AfD (und auch Musk) stehen für Redefreiheit, für Bürgerbeteiligung – und auch für ökonomische Freiheit, welche die im Kern sozialistische NSDAP ablehnt. Auch der Antisemitismus des NSDAP, der instrumentalisierte Neid mit dem Ziel der besserverdienenden Juden wird von Weidel angesprochen.

Nachdem „bisher nur Punkte abgehakt wurden“(Weidel), erweitert man das Gespräch auf allgemeinere, teilweise philosophische Punkte. Weidel fragt nach Musks Visionen für die Zukunft. Es geht um die Zukunft der Raumfahrt, der Spezies Mensch, die Existenz Gottes und Per Anhalter durch die Galaxis.

Hier möchte ich nicht zu sehr ins Detail gehen. Das Gespräch ist meiner Meinung nach sehr hörenswert. Ich bin ehrlich gesagt auch gespannt, welchen Strick gewisse Medien den beiden Hassfiguren drehen werden. Meiner Ansicht nach war nichts angreifbares oder gar skandalöses dabei. Aber es fällt ihnen bestimmt was ein.

Marie von den Benken erklärt uns den CO2-Ausstoß

„Wer den Leser kennt, der thut Nichts mehr für den Leser. Noch ein Jahrhundert Leser — und der Geist selber wird stinken. Dass Jedermann lesen lernen darf, verdirbt auf die Dauer nicht allein das Schreiben, sondern auch das Denken. Einst war der Geist Gott, dann wurde er zum Menschen und jetzt wird er gar noch Pöbel.“
schrieb Friedrich Nietzsche vor über einem Jahrhundert in seinem Zaratustra.

Was Nietzsche wohl über die Sozialen Medien gesagt hätte, in denen jeder seine Meinung in die Welt hinausposaunen kann und viele, ungeachtet ihrer Kompetenzen eine beahtliche Schar Klakeure hinter sich versammeln kann, lässt sich nur erahnen.

Dabei ist das Phänomen nicht neu: Schauspieler, Fernsehköche, Musiker und Sportler und Models, kurz, Personen die ohnehin schon in der Öffentlichkeit stehen nutzten schon vor dem Internet ihre Position um ihren Ansichten zu gesellschaftlichen und politischen Themen kund zu tun.

Doch mit dem Aufstieg der Sozialen Medien, vor allem Instagramm und Twitter, erblickte eine neue Spezies das Licht der Welt: Der Influencer (m/w/d). Auch wenn man in erster Linie an werbebasierte Geschäftsmodelle denkt, so haben sich viele Influencer auch idealisitscheren Zielen verschrieben, nämlich der Verbreitung gewisser Meinungen, Ansichten und Lebensstile. Der ÖRR hat die Zeichen der Zeit erkannt und betreibt mit FUNK einen mit üppigen finanziellen Mitteln ausgestatten Auftritt in den sozialen Medien um schon die jüngeren Zuschauer „unabhängig zu informieren“. Böse Zungen behaupten zwar, FUNK sei ein stramm links ausgerichtetes Beeinflussungswerkzeug, aber wer das sagt ist bestimmt einfach nur selbst ein Nazi und es hat nichts mit fragwürdigen Charakteren wie dem offen rassistisch agierenden Tarik Tesfu oder dem Chefrelativierer Rayk Anders zu tun. Letzterer hatte zwar in seiner Doku „Lösch Dich“ nachweislich Interviews irreführend zusammengeschnitten, wurde aber dennoch mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Haltung ist einfach wichtiger als journalistische Standards.

Doch heute geht es nicht um Funk, sondern um die SPD-Influencerin Marie von Benken. Da ich seit Jahren nicht mehr Germanys Next Topmodel schaue, ging diese Charaktere ziemlich an mir vorbei, bis ich sah, dass sie auf Twitter sehr aktiv ist und sich, zu einer Reihe politischer Themen äußert. In der Regel plappert sie eben, mit leidlich komischem Wortwitz und aufgesetzter Schlagfertigkeit, die Mainstream-Positionen zu tagesaktuellen Themen nach.

Problematisch wird es aber, wenn sich Frau von den Benken selbst äußern muss. Über Models und Influencerinnen kursieren leider viele Voruteile. Um so trauriger ist es, wenn diese Vorurteile vollumfänglich bestätigt werden. So zeigt sich dass ihre intelektuell klingenden Beiträge wohl doch eher inteletkuell klingen als dass da wirklich Substanz dahinter stecken würde. Auslöser war folgender Kommentar:

„China wird mit seiner Energie-Strategie die globale Temperatur um 0,2 Grad senken. Deutschland wird es gleichzeitig nichtmal schaffen, nur um 1,5 Grad zu erhöhen. Solange das so ist, kann China auch 200.000 Kohlekraftwerke bauen. Das sollten sogar sie begreifen, oder?“

Wahrscheinclih geht es Ihnen wie mir und sie können auch nach mehrmaligem Lesen sich keinen Reim auf das Geschrieben machen. „China senkt die globale Temperatur“ – Das Land mit dem höchsten CO2-Ausstoß der Welt senkt die globale Temeperatur? Interessant, wo China doch mit 11,5 Mrd. Tonnen der weltweit größte Emittent von CO2 ist, während Deutschland gerade einmal 0,7 Mrd. Tonnen verursacht.

Ausserdem – wie kann China überhaupt die „globale Temperatur“ senken? Macht man dazu die Klimaanlage an und das Fenster auf? Zu dieser Zahl kann ich nirgends etwas finden (Quellen angeben ist ja auf Twitter auch stets zu viel verlangt). Ausserdem sinkt Deutschlands CO2 Ausstoß. während der von China exponentiell anwächst.
Aber weiter, das einzige was ich mir zusammenreimen kann: Deutschland kann wahrscheinlich das 1,5 Grad Ziel der Pariser Übereinkunft nicht einhalten – also nicht die sich selbst gesteckten Ziele zur CO2-Einsparung erfüllen. Ok.

Aber „Solange das so ist, kann China noch 200.000 Kohlekraftwerke bauen. Dass sollte sogar Sie begreidfen“? Nein. Sorry. Begreife ich nicht. Also stößt Deutschland so viel CO2 aus, dass 200.000 zusätzliche Kohlekraftwerke in China keine Rolle spielen? Das eine Milchmädchenrechnung zu nennen wäre eine Beleidigung aller Milchmädchen. Man wird wohl die Redewendung „Influencer-Mathematik“ einführen müssen um das Ausmaß an Fehleinschätzung zu erfassen.

Doch wie kommt Frau von den Benken überhaupt auf diese Thesen? Ein Teil der Erklärung finde ich weiter unten im Threat und bin schockiert. Nein. Nein, so doof kann man nicht sein.


Setzt sie wirklich den Prokopf Ausstoß an CO2 mit den absoluten Emissionen gleich? Sie tut es wirklich. Sie kennt den Unterschied nicht. Es ist nicht das erste Mal, dass mir dieses Phänomen begegnet, ich kenne es aus der Diskussion über Migrantenkriminalität: „Die meisten Straftaten werden in Deutschland von Deutschen begangen“ – man setzt die Zahlen nicht ins Verhältnis zum Bevölkerungsanteil, sondern geht nur von den absoluten Zahlen aus. Eine Viertel Million Follower hören auf eine Frau, die nicht in der Lage ist Zahlen ins Verhältnis zu setzen, die den Unterschied zwischen Pro-Kopf und Gesamt-Ausstoß nicht kennt.

Der Prokopf-Ausstoß ist fürs Klima relativ unerheblich, es zählt der Gesamtausstoß und der wird sich in China bis zum Jahr 2030 voraussichtlich um 40% erhöhen. Deutschland mit einem CO2-Anteil der weltweiten Emissionen von gerade einmal 2% spielt dabei so gut wie keine Rolle. Chinas Anteil liegt der Zeit bei 30%, Tendenz steigend.

Da ich leider zwischenzeitlich geblockt wurde, kann ich die Diskussion nicht weiterverfolgen. Ist vielleicht aber auch ganz gut für meinen Blutdruck. Nach etwas Nachdenken, komme ich zu dem Schluss, dass Marie von der Benkens Motivation wohl war das Argument zu entkräften, dass Deutschland mit gerade 2% Anteil am globalen CO2-Ausstoß so gut wie keine Rolle spielt. Das wohlwollendste was man dazu sagen kann ist, dass ihr das nicht gelungen ist.








Was bedeutet eigentlich “weiblich”?

Mensch… gäbe es da doch nur eine Definition, die ohne Selbstzuschreibung auskommt… Moment! Ich weiß was: Weiblich ist, wenn eines oder mehrere der folgenden Attribute zutreffen:

  • zwei X-Chromosomen, während das männliche Geschlecht nur eines hat;
  • Sexualhormone wie Östrogen und Gestagene;
  • primäre Geschlechtsorgane (Gebärmutter, Eierstöcke und Vagina);
  • sekundären und tertiären Geschlechtsmerkmale, die sich im Laufe des Heranwachsens herausbilden, wie etwa die weibliche Brust.

Letztes Jahr sorgte der Film What is a Woman?” des politischen US-Kommentators Matt Walsh für großes mediales Aufsehen, der einer vermeintlich simplen, im Zuge der Transgender-Debatte jedoch umso dringlicheren Frage nachging und von Aktivisten, Politikern, Trans-Ideologen und Transfrauen einfach nur wissen wollte, was eigentlich eine Frau ausmacht, wenn es “Körperlichkeit”, Testosterongehalt, Aussehen und “soziales Konstrukt” des “bei Geburt zugewiesenen Geschlechtes”  nicht sein sollen.

Ermüdende Diskussionen auch auf Twitter

Auch die Twitterdiskussionen zu diesem Thema enden nie – und sie sind sowas von ermüdend. Aber immerhin habe ich heute gelernt, dass es keine guten Argumente für die Abkehr von der biologischen Definition gibt. Tolle Argumente habe ich da gehört: “Die Wissenschaft ist einfach noch nicht soweit [eine adäquate Definition von Frau aufzustellen]“, “Mit den Gegenargumenten beschäftige ich mich nicht, denn das sind alles Scheinargumente”, “Die Fokussierung auf biologistische Definitionen wird zur Einschränkung von Rechten erst der Trans- und dann der Cis-Frauen führen.

Ich konnte mir da den Hinweis nicht ersparen, dass es momentan die Aufweichung des Begriffes Frau durch radikale Transakltivisten ist, die jetzt schon zu einem Verlust an Frauenrechten führt. Darauf kam natürlich der allgegenwärtige Transphobie-Vorwurf – und letztendlich die Blockade durch den “Diskussionspartner”. Hier ein Auszug des Dialogs:

Nichts läge mir ferner, als Transpersonen ihre Rechte oder gar ihre Existenz abzusprechen. Ich glaube nur, dass man mit besagten Grabenkämpfen über die Deutungshoheit des Wortes “Frau” der Tran-Community letztendlich einen Bärendienst erweist. Durch die von den Aktivisten willentlich provozierte Equivocation Fallacy von “gefühltem Geschlecht” und “biologischem Geschlecht” wenden sich viele Leute einfach kopfschüttelnd ab. Stellenweise wird sogar ohne jegliche Grundlage versucht, das biologische Geschlecht umzudefinieren. Da ist es nicht ganz unverständlich, wenn sich die Menschen kopfschüttelnd abwenden.

Wird all das am Ende zu mehr Akzeptanz von Transfrauen führen? Ich glaube nicht. Vor allem nicht, wenn Menschen, die Menschen, die sich auf die biologische Definition berufen, im selben Atemzug als “transfeindlich” diffamiert werden. Aus unerfindlichen Gründen scheinen die Menschen Gaslighting nicht zu mögen. Da bekommt man geradezu den Eindruck, es gäbe nicht genug echte Transphobie auf der Welt, wenn man sie auf diese Weise konstruieren muss! Die Abwehrreaktion wird den Aktivisten jedenfalls gewiss sein. Und wozu das ganze? Was ist denn so schwer daran, zu sagen, dass Transfrauen Transfrauen sind  – und eben keine (biologischen) Männer? Wolfgang Thierse hat einmal gesagt: “Wer Politik für Minderheiten machen will, muss die Mehrheit dafür gewinnen.” Und die Mehrheit gewinnt man gewiss nicht, indem man sie nach dem “rassistischen” nun auch unter “transphoben” Generalverdacht stellt.

Zur ganzen Diskussion geht es hier.