Diskussion mit dem Kreationisten – Die gängigen und weniger bekannten Argumente widerlegt.

Das folgende stellt kommentierte Auszüge aus einer Diskussion mit dem Autor mehrerer kreationistischer populärwisseschaftlicher Bücher dar.

Ganz ehrlich: Ich war stellenweise etwas nervös, den man kann Herrn — nicht vorwerfen, dass er kein kluger Kopf wäre. Doktor der Chemie und ein Abschluss in Theologie und wie gesagt einiger Bücher zum Thema. Online-Diskussionen sind einem rundenbasierten Spiel nicht unähnlich. Noch während der andere seine Antwort formuliert, geht man mögliche Gegenargumente wieder und wieder durch – nur um dann festzustellen, dass sich die Diskussion in eine ganz andere Richtung entwickelt.

Ich lade jeden ein, gerade auch gläubige Menschen – die Diskussion zu verfolgen sich ihre eigenes Urteil zu bilden. Di Diskussion ist aus mehreren Threats zusammengestückelt, da sich die Diskussion über den zeitraum mehrerer Wochen erstreckte. Ich versuche den INhalt so fair wie möglich wiederzugeben.

Theismus/Deismus-Unterscheidung – so wichtig. Mit wenig Begriffen wird so viel Schindluder getrieben wie mit „Gott“. Deshalb muss immer klar definiert sein, über was für einen Gott man überhaupt spricht.

Defintionen an denen man sein Gegenüber festnageln kann, sind das A und O.

Im letzten Satz wird dann sogar die onthologische Herangehensweise empohlen, welche ja zuvor aufgeschoben wurde. Die Richtung der Argumentation ist kla: Es gibt zu viele ungeklärte Fragen, deshalb halte ich mich möglcihst wage, nur um dann bei singulären Eigenschaften wieder zu sehr ins Detail zu gehen.

Ich hatte diesbezüglich auch in einem anderen Threat eine Liste mit Fragen geschickt, die ich leider nicht mehr finde. Wenn ich wieder Zeit,finde, werde ich das vervollständigen.

Textbausteine:

Nur weil Du den letzten Grund, warum Leben entsteht Gott nennst, folgen daraus nicht kausal die anderen lustigen Eigenschaften, die Du ihm zuschreibst oder jenseitiges Leben. Aber ich nehme mal an, das kommt als Paket. Wie gesagt. Reicht ja ein Kärtchen rauszuziehen und das Ding fällt in sich zusammen. Wie das ganze mit Schöpfung, Ursünde und Heilamnd zusammenpasst – ich bin sicher, Du hast da auch eine Erklärung gefunden.

UNd wenn ohne vorheriges Leben kein Leben entsteht, wie ist dann das erste Leben entstanden?

Und aus dieser Ursuppe entsteht dann alles gleichuzeitig? Wow…….“Evolutionsmythos“ irrational? Bei der Beweislage? Du weißt doch wie ne Radio-Carbon-Datierung funktioniert, oder? Du glaubst also, dass ein Tiger, ne Katze und ein Löwe nicht den gliechen Vorfahren teilen? Im Wasser lebende Säugetiere? Warum findet man keine Meerschweinchenfossilien im Präcambrium?

Du weißt, dass man Tiere züchten kann. Denkst Du wirklich Genetiker, Geologen, Biologen, Chemiker haben sich gegen das Christentum verschworen? Also wenn Dich das alles nciht überzeugt,dann weiß ich auch nicht, was ich Dir noch erklären könnte.

Ich muss da immer an diesen Typ denken – da gibts so ne Doku auf Netflix über nen Flacherdler, der mit nem Experiment nachweisen will, dass die Erde flach ist. Er bringt also nen Laser an und fährt mit nem Schiff raus. Da die Erde rund ist. verändert sich der Einfallswinkel des Lasers.

Überzeugt das den Flacherdler? Nein. Er entwickelt daraufhin eine Sonnenfeld-Magnet-Theorie um weiter an sein Hirngespinst glauben zu können.

Also wenn der Punkt nicht zentral ist, dann weiß ich nciht, was ist. Das zentrale Problem an Deinen beiden Argumenten ist, dass sie eben nciht für einen theistischen, sondern für einen deistischen Gott gelten.

Ich versuche es mal noch zu verdeutlichen: Ich sehe keinen Sinn darin gegen den Deismus zu argumentieren. Letztendlich ist alles, was der Deismus macht die letzte Ursache, den unbewegten Beweger Gott zu nennen.

Gott hat die Welt mit ihren Gesetzmäßigkeiten gestaltet und das wars. Chillt seither sein Leben.

Damit lehnt der Deismus eindeutig den Theismus, den in die Welt eingreifende Gott, der Bibeln diktiert, Gebete erhört und Selbstmordattentate befiehlt (je nach Region). Er ist also im Kern a-theistisch.

Naja…jetzt wiederhole ich mich. Vielleciht kannst Du Deine Frage präzisieren?

(Wäre ich zynisch, würde ich hier eine kognitiven Dissonanz hinter dem Einspruch vermuten…)

Naja…eigentlich denke ich, dass der Deismus nicht das Wort „Gott“ benutzen sollte, wiel dann Leute wie Du um die Ecke kommen und aus dem Deismus den Theismus ableiten. Und ich bin mir nach der Diskussion eben nciht sicher, ob wir die gleiche Definition haben.

Daher packe ich hier mal die Wiki – Def. hinein:

„Als Deismus („Gotteslehre“, von lateinisch deus „Gott“) bezeichnet man eine Religionsauffassung, nach der nur Vernunftgründe, nicht die Autorität einer Offenbarung, zur Legitimation theologischer Aussagen dienen können. […] Im engeren Sinne sind Deisten diejenigen, die das Göttliche als „Ursprung alles Seienden“ annehmen, konkretes göttliches Eingreifen aber als „nicht begründbar“ ansehen. Im weiteren Sinne wird der Deismus als freidenkerische Glaubensströmung im Zeitalter der Aufklärung angesehen.

Die Gemeinsamkeit mit dem „Theismus“ besteht darin, dass beide einen Gott annehmen, der die Schöpfung vollzogen hat. Der Unterschied besteht im weiteren Verhalten Gottes: Während der Deismus annimmt, dass Gott nicht weiter in die Welt eingreift, nimmt der Theismus an, dass Gott jederzeit als Kausalursache in die Welt eingreifen kann.[1] Für Deisten gibt es keine Wunder (ein Ereignis, das den Naturgesetzen widerspricht) und letztlich auch keine Offenbarung. Ein Einfluss nehmender Gott wie zum Beispiel im Buch Hiob stünde ferner im Gegensatz zum freien Willen des Menschen. Der Deismus postuliert eine völlige Trennung von Gott und Welt“

Nun…was soll man denn dagegen argumentieren? Alles was die Deisten machen ist die letzte Ursache Gott zu nennen. Das ist nichts als Semantik. Soll ich mich jetzt hinstellen und sagen, es gibt keinen letzten Grund? Natürlich ist Gott in diesem Sinne ja nur ein Platzhalter für etwas weit komplexeres (und nein, keine theistischen Eigenschaften, null, nada, zero), aber das ist den Deistne jau auch bewusst.

Man könnte jetzt einen kurzen Exkurs über die Frankfurter Schule und die theoretishe unendlichketi von Wissenschaft anfügen, aber dann heißt es wieder, ich springe zu sehr von Thema zu Thema.

Ausserdem ist es aus einer rein praktischen Sicht nicht nötig gegen den Deismus zu argumentieren. Deisten kommen ja nicht daher und sagen: In der Bibel steht, das und das, also musst Du Dich so verhalten. Deus vult! Oder im Koran steht das und das, deshalb schmeisse ich Dihc jetzt von diesem Gebäude.

Dadurch dass Gott ja nciht in die Welt eingreift – entfällt ja alles was die Religion so gefährlich macht, in erster Linie der Anspruch im Namen einer höheren Autorität, eines tieferen Sinns, einer göttlichen Instanz zu handeln.



Autor: aischaschluter

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen - von den kargen Früchten des Waldes.

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