Liebe Mai Thi Nguyen-Kim und Team,
ich habe eben Deine Sendung Maithink zum Thema „Rassismus“ gesehen. Auch wenn viele wichtige Punkte angesprochen werden, so genügen doch die Kapitel über die Polizeiliche Kriminalstatistik nicht wissenschaftlcihen Ansprüchen. Ich beschäftige mich persönlich schon seit Jahren mit den Kriminalstatistiken. Ursprünglich einmal um sie eben denen um die Ohren zu hauen, die sie gerne für ihre rassistischen Einstellungen instrumentalisieren möchten. Leider musste ich feststellen, dass die Situation leider in den Medien tendenziell eher beschönigt wird und Deine Sendung ist das keine Ausnahme. Leider. Ich hatte wirklich gehofft, dass sich dem Thema endlich mal neutral genähert wird.
Wir alle wissen, wie sich die Situation in Deutschland seit 2015 verändert hat. Das ist übrigens auch der Grund, warum über diese Statistik so viel gesprochen wird. Die Menschen wissen, dass etwas nicht stimmt, aber ihnen wird ständig erklärt, auch hochwissenschaftlich, dass das alles gar nicht so schlimm ist. Das ist Gaslighting und die meisten Leute wissen das. Ich möchte mal ein konkretes Beispiel nennen, das, wenn auch anekdotische Evidenz, meiner Ansicht nach doch sehr bezeichnend für die Entwicklung seit 2015 ist. Damals sprühte man jung und idealistische in meinem Heimatort an den linken Jugendclub „Refugees Enter For Free“. Ein halbes Jahr und sehr viele unangenehme Zwischenfälle später wurde es übermalt mit „However I dress, wherever I go, Yes means Yes and No means No. Ich denke Du kannst Deine eigenen Rückschlüsse ziehen. Es war auch nicht der einzgie Jugendclub, das Conne-Island machte die gleiche Erfahrung und niemand weiß, wer noch alles.
Die „Flüchtlinge“ legten ein ähnliches Verhalten an den Tag, wie damals Silvester in Köln. So war es schlichtweg vorher nicht gewesen. Was wurde schon damals versucht die Situation zu beschönigen: Auf dem Oktoberfest sei das genau so schlimm, das wäre alles gar nicht so gewesen, sondern alles nur rassistische Vorurteile etc.
Und heute, beinahe zehn Jahre später, schlagt Ihr immer noch in die gleiche Kerbe. Ihr pickt Euch die Kriminalstatistik raus und belegt, was sie alles „nicht“ aussagt. Die Stoßrichtung ist hier wieder klar: Es ist eigentlich alles nicht so schlimm und wenn man denkt, es wäre so schlimm, dann ist man nur falsch informiert. Aber das stimmt eben nicht. Wenn Ihr der Kriminalstatistik nicht traut, warum sucht Ihr dann nicht nach anderen Quellen?
Die PKS erfasst „nur Tatverdächtige“, dann werft doch mal einen Blick in die deutschen Gefängniss mit einem beinahe gleich hoch überproportionalem Anteil an ausländischen Insassen. Auch ist die Aussage „Zahl der ausländischen Tatverdächtigen gestiegen“ nicht falsch, sie nimmt tatsächlich zu, während die der deutschen gleich bleibt. Das mag zum Teil am Zuzug liegen, aber dass der Anstieg über den zusätzlichen Zuwanderern liegt, der Satz fehlt. Zuwanderung, vor allem von „Flüchtlingen“ macht Deutschland unsicherer. Das lässt sich ziemlich eindeutig sagen.
Aber statt das einfach mal offen und ehrlich anzusprechen wird auf die „verzerrenden Faktoren“ hingewiesen wie bspw. Das Anzeigeverhalten. Nun ist es aber so, dass Ausländer gerade auch im Bereich Schwere Straftaten stark überrepräsentiert sind: Sexualstraftaten, Tötungsdelikte, gefährliche Körperverletzung. Das sind Delikte bei denen auch unabhängig von Anzeigen ermittelt wird. Hier spielt auch das „Racial Profiling“ keine Rolle.
Wie stark die Überrepräsentation von ausländischen Straftätern tatsächlich ist, dazu werden keine Zahlen genannt. Man arbeitet sich nur an der vermeintlcih nicht nachweisbaren Zunahme ab. Ihr habt die Zahlen gesehen. Ihr wisst genau, wie stark die Überrepräsentation ist. Deshalb stürzt Ihr Euch auf auf den Anstieg und erklärt dem Publikum auch nicht, dass Ausländer überhaupt nicht überrepräsentiert wären. Denn Ihr wisst, das wäre eine Lüge. Tatverdächtige Ausländer, also Menschen ohne deutschen Pass, Migrationshintergrund wird in der PKS nicht erfasst, mit einem Bevölkerungsanteil von 13% begingen 39% der Straftaten gegen das Leben, 42%,der Sexualstraftaten, 38,5 Prozent des sexuellem Missbrauch von Kindern: 19%, Körperverletzung: 38,4%, Taschendiebstahl: 71,3%. Zwar lassen sich die Zahlen nicht 1 zu 1 übertragen, da die Täter ohne Pass auch Durchreisende einschließen.
Dennoch lässt sich hier eine Tendenz feststellen, gerade wenn man die Herkunftsländer der Täter mit in Betracht zieht. So sind Ostasiaten wie Du, liebe Kim, in der Statistik in der Regel unterrepräsentiert. Aber nehmen wir mal die am stärksten überrepräsentierte Gruppe der Nordafrikaner: „Da gab Innenminister Ralf Jäger (SPD) bekannt, dass 33,6 Prozent der Marokkaner und sogar 38,6 Prozent der Algerier, die 2015 in NRW lebten, kriminell wurden. In seltener Offenheit bestätigte der Innenminister damit, dass NRW ein massives Sicherheitsproblem mit beträchtlichen Minderheiten dieser beiden Bevölkerungsgruppen hat.“ Und hieraus, lassen sich dann eben auch konkrete politische Forderungen ableiten. Nochmal: Mehr als jeder Dritte. Aber dazu hätte man ja Quellen bemühen müssen, die das eigenen Narrativ eben nicht stützen.
Das ist auch der zentrale Vorwurf: Ihr gebt Euch den Anstrich der Wissenschaft, aber Ihr arbeitet nicht wissenschaftlich, nicht ergebnisoffen. Ihr wisst zu welchem Ergebnis Ihr kommen möchtet und sucht Euch dementsprechende Quellen. Du weißt so gut wie ich, dass das nicht wissenschaftliches Arbeiten ist. Ihr verzerrt die Realität, wollt die Leute nicht informieren, sondern erziehen und nehmt dafür in Kauf den Ruf der Wissenschaft zu beschädigen.
Also jetzt mal Real Talk, wie es auf Youtube so schön heißt: Wir alle wissen, welche Bevölkerungsgruppe das Hauptproblem ist. Und nein, das zu benennen ist nicht „rassistisch“. Wer das sagt scheut sich nur das Problem anzusprechen. Wir wissen, dass sie eine höhere Affinität zu Straftaten haben und dafür gibt es Gründe. Viele verschiedene: Alterstruktur, Bildungsstand, Einkommen, etc. aber eben auch einen wichtigen, den ihr stets ignoriert und das ist die Kulturelle Prägung.
Was denkst Du warum wir in Deutschland auf gewaltfreie Erziehung, Sexualkunde, die Vermittlung von Gleichberechtigung und den Abbau von toxischen Ehrbegriffen setzen? Warum wir ganze Heere von Sozialarbeitern und -pädagogen einsetzen? Weil es sich verdammt nochmal bewährt hat. Die Gesamtkriminalität ist in Deutschland seit Jahren rückläufig. Und das kommt nicht von ungefähr.
Das heißt natürlich nicht, dass jeder der nicht die Vorzüge dieser Sozialisation genießen konnte automatisch ein schlechter Mensch ist und andersrum auch nicht, dass jeder dadurch automatisch ein guter Mensch würde – aber es hat einfach auf eine statistisch relevante Anzahl an Menschen gesehen seine Auswirkung. Sonst könnten wir es ja auch gleich lassen.
Wenn ich also in einer patrarchalisch geprägten Rape-Culture aufwachse, dann ist meine Tendenz zu Straftaten gegen die sex. Selbstbestimmung größer. Hierzu zitiere dich aus der Berliner Morgenpost:
„Viermal hat der Syrer nach Darstellung der Anklage seine Frau mit Gewalt zu sexuellen Handlungen gezwungen. Weigerte sich die 25-Jährige, soll er sie brutal geschlagen und dabei mit Faustschlägen schwer verletzt haben. Was der Vertreter der Staatsanwaltschaft dabei an Einzelheiten zu den Geschehnissen vortrug, ist nicht mehr schilderbar. Dass alles in Gegenwart der Kinder passiert sein soll, ist nur eines von vielen Details.
Den Vorwurf der Vergewaltigung wollte A., so wie er in der Anklage dargestellt wurde, allerdings nicht stehen lassen. Die müssten „differenziert betrachtet werden“, erklärte seine Verteidigerin. Die sexuellen Handlungen seien einvernehmlich gewesen, beteuerte der 34-Jährige, ließ die Anwältin jedoch gleichzeitig vortragen, er habe nicht gewusst, dass es in Deutschland verboten ist, seine Ehefrau zum Sex zu zwingen.“Deutsche begehen solche Verbrechen auch? Ja. Rechtfertigen sie ihre Tat mit Unwissenheit? Sicher nicht.
Außerdem behauptet niemand, dass es sich ausschließlich um ein Problem von „Ausländern“ handelt. Es geht keineswegs um alle „Ausländer“, sondern nur die aus gewissen Regionen mit starker patriarchal/religiöser Prägung – und dass die genannten Phänomene eben im direkten Vergleich mit der deutschen Bevölkerung dort wesentlich häufiger auftreten bzw. einige sogar exklusiv wie Kopftuchzwang, Zwangsverheiratung, weibliche Genitalverstümmelung und Ehrenmorde.
Erinnern wir uns um nur ein Beispiel zu dem an folgenden Fall: Ein Afghane ersticht in Berlin eine Gärtnerin. Vor Gericht sagt er aus: „Frauen sollen nicht arbeiten, ich habe sie ins Paradies geschickt.“ Und dann zeig mir den Europäer, der eine Tat mit vergleichbarer Motivation begeht.
Die Sozialisation spielt eine Rolle – was Du ja auch selbst sagst. Aber hier wird wieder nur von geringem Einkommen etc. gesprochen. Warum nicht von Kultur ? Ihr macht eine Sendung über Rassismus, sprecht von einer simplizisitischen Überlegenheitsideologie, aber es kommt Euch nicht in den Sinn, dass es diese Ideologie auch unter Ausländern in Deutschland gibt, auch wenn sie hier in der Regel nicht pseudowissenscahftlich, sondern religiös begründet ist? Ihr sagt, es kann keinen Rassismus gegen Deutsche geben, aber wir sehen wo gewisse Migrantengruppen in der Mehrheit sind, genau die gleichen Muster wie bei Rassismus. Aber das wird eben mal weg definiert, weil „Rassismus“ ist das nicht, höchstens Diskriminierung. Ihr definiert dieses Problem einfach weg.
Was bedeutet eigentlich, „Es gibt keinen Rassismus gegen Weiße“? „Rassismus“ meint, wissentlich verkürzt, „strukturellen Rassismus“ – also Diskriminierung durch die Mehrheitsgesellschaft. „Weiße“ meint nach intersektioneller Definition nicht die Hautfarbe, sondern die „Mehrheitsgesellschaft“. esgibtkeinenrassismusgegenweiße ist eine Tautologie:
„Es gibt keine Diskriminierung der Mehrheitsgesellschaft durch die Mehrheitsgesellschaft“. Eine absolute Null-Aussage. Es ist eine Definitionsfrage. Aber von Euch wird diese behandelt wie ein naturwissenschaftliches Gesetz.
Es gäbe noch viel zu sagen. Über Racial Profiling, über Strukturellen Rassismus, über die Kompatibilität von Kulturen. Wissenschaft ist Austauch, aber alles, was ich in dieser Sendung sehen kann ist Inzest. Ihr habt Eure vorgefasste Meinung und die wird nur noch belegt, aber schon Karl Popper wusste, dass man in der Wissenschaft nicht nach Bestätigung suchen muss, sondern nach Widerlegung.

Hallo, erstmal danke für diesen guten Beitrag! Ich verstehe die Kritik an der Sendung, da diese auch meiner Meinung nach nicht genug auf das Problem selbst eingeht. Jedoch denke ich, dass die Intention der Sendung eine andere war. Die Darstellungen in der Sendung widersprechen sich, meiner Meinung nach, auch nicht wirklich mit dem von dir hier geschriebenen. Die Sendung hat spezifisch biologisch basierten Rassismus behandelt und diesem die wissenschaftlichen Grenzen aufgezeigt.
“Deutsche begehen solche Verbrechen auch? Ja. Rechtfertigen sie ihre Tat mit Unwissenheit? Sicher nicht.Außerdem behauptet niemand, dass es sich ausschließlich um ein Problem von „Ausländern“ handelt. Es geht keineswegs um alle „Ausländer“, sondern nur die aus gewissen Regionen mit starker patriarchal/religiöser Prägung – und dass die genannten Phänomene eben im direkten Vergleich mit der deutschen Bevölkerung dort wesentlich häufiger auftreten bzw. einige sogar exklusiv wie Kopftuchzwang, Zwangsverheiratung, weibliche Genitalverstümmelung und Ehrenmorde.“
Diese Aussage ist meiner Meinung nach extrem gut getroffen und bringt das Problem auf den Punkt. Diese Aussage hätte meiner Meinung nach auch Teil der Sendung sein sollen, jedoch ist es genau genommen auch nicht mehr im Themenbereich des Beitrags einzuordnen.
Insgesamt sehe ich ihren Beitrag als gut formulierte Weiterführung des in der Sendung angeschnittenen Themas.
Als Deutscher mit Migrationshintergrund gefällt mir die Differenzierte Darstellung, welche meiner Meinung nach sonst bei vielen Beiträgen zu kurz kommt, oder komplett vernachlässigt wird. Auch denke ich, dass die von ihnen getroffene Aussage, welche ich bereits zitiert habe, in „Rechten“ Kreisen weitaus umstrittener ist, als sie möglicherweise annehmen. Ich selbst erlebe Anfeindungen aus dieser Gruppe inzwischen regelmäßig, und vor allem Anfeindungen aufgrund meiner „biologischen Unterlegenheit“ gehören fast schon zum Alltag.
Abschließend ist es richtig die Sendung in dem gesamten Kontext der Problematik weiter einzuordnen. Trotzdem denke ich, dass es notwendig ist sowohl das eine als auch das andere Extrem zu bekämpfen. Ich fühle mich weder zu ideologisch verblendeten Islamisten, als auch zu ideologisch verblendeten Deutschen zugehörig, und denke dass beide Extreme enorme Probleme für unsere Gesellschaft darstellen. Was nun das größere Problem ist, darüber lässt sich streiten!
mit freundlichen Grüßen
T.
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Danke für den ausführlichen Kommentar. Zur besseren Einordnung des Maithink-Videos, empfehle ich dieses Video eines geschätzten Kollegen. Er stellt die Aussagen noch genauer auf den Prüfstand.
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