Herr Clammrod und das Gendern

Bayern geht einen wichtigen Schritt, in dem es das Gendern verbietet. Bevor jetzt irgendwelche Neunmalklugen kommen, die mir wie auf Twitter erklären wollten, dass ja jede Sprache gegendert sei – es geht natürlich um das Verbot der sogenannten gendergerechte Sprache.

Dazu hörte ich heute im Deutschlandfunk Kultur die Meinung von Louis Klamroth, seines Zeichens Moderator von Hart aber Fair und Stecher von Langstreckenluisa (wenn das noch aktuell ist).

„Ist die CSU eine Verbotspartei, Herr Klammrot?“ – „In gewisser Weise schon, es gibt in Bayern wirklich wenig Menschen, die gendern, warum braucht es dann so ein Verbot?“
Nun, Herr Clammroth, wenn ich Ihnen das mal erklären darf, erstens Mal ist die Aufforderung sich an die Regeln zu halten kein Verbot. Und zweitens die „wenigen“, die es machen gehen da leider sehr aggressiv vor und sind nicht selten bestens in Medien, Universitäten und Parteien vernetzt. Sie als Befürworter können das natürlich nicht verstehen, aber viele Leute nervt es, wenn man ihnen vorschreiben will wie sie zu reden haben. Bitte behaupten Sie jetzt nicht, das wäre nicht so, denn es gibt ganz klare Bestrebungen die Zuhörer bspw. des ÖRR (der trotz der großteiligen Ablehnung in der Bevölkerung weitergendert, denn was interessiert es den deutschen Journalisten, wenn das schweinische Publikum sich an ihm kratzt) schlichtweg mürbe zu machen. Es einfach so lange durchzuziehen, bis es anschlägt. Blöd nur, dass das so gar nicht funktionieren will, im Gegenteil. Glaubt man den Umfragen, dann steigt die Ablehnung sogar.

Dass der Großteil der Bevölkerung nicht will – das, muss Herr Klamroth dann zugeben, das wäre schon ein gutes Argument, aber dass man dann auch keine Schulbücher mehr kaufen will in denen gegendert wird, das hält er dann doch wieder für nen starken Eingriff in die Unabhängigkeit der Schulen bei der Auswahl des Unterrichtsmaterials. Ach so – und dass es ein Großteil der Bevölkerung will macht das Vorgehen der CSU nicht automatisch populistisch.

Herr Klamrod (ja ich schreibe das absichtlich immer anders um `nen Punkt zu machen) – scheinbar verstehen Sie auch nicht, was konsequent ist. Denn Bücher zu kaufen, die einen Genderstern oder Doppelpunkt oder was auch immer für Fantasiezeichen abgedruckt sind, das ist eben auch falsch. Das Deutsche kennt keine Binnensatzzeichen. Der Hauptpunkt ist eben immer noch, dass Sprache einheitlich bleibt und nicht ein Teil von besonders Korrekten die Sprache als Vehikel nutzt um sich moralisch zu erhöhen. Wären Sie hingegen konsequent, dann würden Sie den Wunsch ihres Arbeitgebers, der Bevölkerung, denn Sie sind beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen, berücksichtigen und ihre Kollegen auffordern mit dieser Bevormundung aufzuhören.

Aber nee – zumindest bei dem Moderator der Sendung löst es in seinen eigenen Worten ein „Jetzt erst recht“ aus. Ja – aufgeben kann man eben immer noch nicht. Schon gar nicht beim in Berlin ansässigen DLF Kultur.

Autor: aischaschluter

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen - von den kargen Früchten des Waldes.

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