Liebe intersektionale Feministinnen

Im Mai 2019 trieb ich mich kurzfristig, also bis zu meiner Blockierung in einem Sammelbecken für Intersektionalisten, namentlich das Ze.tt-Feminismus-Facebookgruppe. Als es dann absehbar, weil schon mehrfach von „Topfans“ nach den Admins gerufen wurde, habe ich einen kleinen Abschiedsbrief verfasst.

„Ich habe viel gelernt. Aber nun ist es Zeit, dass ihr mich endlich rausschmeisst. Und wenn dieser Beitrag nicht genug ist, dann weiß ich auch nicht:

„Liebe Feministen,

leider wird diese Gruppe immer wieder von Menschinnen unterwandert, die anderer Meinung sind als die Hauptakteure. Diesen Umstand können wir nicht hinnehmen! Oft sind diese Menschinnen nicht einmal gegen den Feminismus oder für Rassismus, aber das darf für uns keine Rolle spielen.

Dieser Ort ist gedacht als ein Safe Space für alle, deren Argumente dem Normalsterblichen nicht einleuchten, da deren Gedankenwelt vom Patriarchat verdorben wurde.

Hier sollten wir uns nicht erklären müssen, sondern dürfen Basics wie „Rassismus ist eine Einbahnstraße“ & „Jeder Mann ist ein Sexist“ als gegebenen voraussetzen. Das ist keine Frage von Argumenten, sondern eine Frage der Wokeness!

Die intersektionelle Theorie kann nur funktionieren, wenn man hartnäckig alle Befunde, Studien und Beobachtungen, sowei die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens konsequent ignoriert!

Wie könnte es denn sonst sein, dass es Wissenschaftlern gelingt gefälschte Studien in Gender-Studies-Magazinen zu veröffentlichen?**

Immer bedenken: Wir greifen die Person an, die etwas sagt und nicht den Inhalt. Was „weiße Männer“ sagen ist dabei natürlcih sofort als nichtig zu betrachten, denn sie sind die Nutznieser des aktuellen Systems! Das wird Euch jeder Obdachlose und Geringverdiener bestätigen. Da spielt es auch keine Rolle, dass die Kanzlerin dieses Landes eine Frau ist, denn auch sie ist nur ein Büttel der ominösen Strukturen, die dieses Land wirklich regieren.

Denn diese Frau hat es, wie schon Maggie Thatcher, geschafft in das höchste Amt des Landes gewählt zu werden, ohne sich über die ihr feindlich gesonnen Strukturen zu echauffieren. Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen! Nur wer sich permanent als Opfer fühlt darf sich bescheinigen eine wahre Feministin zu sein.

Das wird zugegebenermaßen immer schwieriger, da mit der rechtlichen Gleichstellung der Frau eigentlich schon das meiste erreicht ist. Aber davon dürfen wir uns nicht abhalten lassen! Es gibt noch so viel zu tun. Notfalls muss die Unterdrückung eben konstruiert werden!

»Wenn du deine Identität nur durch ein Feindbild aufrechterhalten kannst, dann ist deine Identität eine Krankheit.« Hrant Dink. Nehmen wir uns diese Worte zu Herzen. Zeigen wir,d ass wir immer noch ein Feindbild haben! Der einen oder anderen mag es vielleicht anfangs befremdlich erscheinen Menschen wieder nach Rasse, Geschlecht und sexueller Orientierung zu klassifizieren. Doch wir müssen dem Impuls widerstehen jeden Menschen gleich zu behandeln und jeder Meinung das gleiche Gewicht zuzuschreiben.

Wir müssen weißen cis-personen jegliche Empathie für die Belange schwarzer queer-personen absprechen.

Außer uns natürlich! Denn wir sind das Schild in der Dunkelheit, dass die armen PoC`s Minderheiten vor der Diskriminierung der weißen Wanderer schützt!

Doch dafür müssen wir die abscheulichen Wörter Sexismus, Rassismus erst einmal neu definieren. Im Namen des Rassismus wurden die schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte begangen!

Machen wir uns dieses Wort zu eigen, erlangen wir die Deutungshoheit über diesen Begriff! Dies befähigt uns und nur uns zu entscheiden, wer diese Bezeichnung verdient! Doch selbst in einer Welt, in der jeder ein Rassist ist – ist es uns an Schmähung noch nicht genug! Denn wo es Mehrfachdiskriminierung gibt, da muss es auch Mehrfach-Diskriminierer geben!

Du hast gewisse Vorlieben, was das Aussehen Deiner Geschlechtspartnwer angeht? Fatshamer!

Du bevorzugst blonde Männer ? Rassist!

Du bist für Gleichberechtigung aber nicht für Gleichstellung? Sexist!

In diesem Sinne, liebe Mitstreiterinnen: Lasst uns diese Gruppe rein halten, denn Diversität mag zwar eine Stärke sein – die einzig wahre Stärke sogar – doch Diversität von Meinungen werden wir hier nicht dulden!!!

Nicht heute und auch nicht irgendwann!

Eure Aischa

**(Die angebliche Autorin Helen Wilson behauptete, knapp eintausend Stunden in drei Hundeparks in Portland, Oregon, verbracht und dabei zahllose gewalttätige Paarungsversuche bei Hunden beobachtet zu haben, wobei die Hundebesitzer bei homosexuellen Kopulationsversuchen weitaus häufiger eingeschritten seien als bei heterosexuellen. Das Resümee des Fake-Texts: Männern könne man wie Hunden Manieren antrainieren, um sexuellen Missbrauch zu verhindern. Der Fake-Artikel erschien tatsächlich im Fachblatt Gender, Place & Culture, einer anerkannten britischen Zeitschrift für feministische Geografie. Des weiteren hatten die Autoren einen Teil aus Hitlers „Mein Kampf“ übersetzt und das Wort Weltjudentum durch Patriarchat ersetzt. Auch dieser Artikel wurde veröffentlicht.)

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Männer waren Jäger, Frauen NUR Sammler – Rezension Tagesspiegelartikel vom 15.12.2021

Ausnahmsweise mal ein Exkurs in die Geschichte – ist ja meine eigentliche Profession, wobei Ur- und Frühgeschichte nicht Teil des Studiums sind.Das vom Tagesspiegel extra eingefügte „nur“ ist wunderbares Abziehbild linker Strohmannscher Argumentationsstrategie – und zwar in beiden möglichen Bedeutungen des Wortes „nur“. Bedeutung 1: nur = ausschließlich: Niemand hat jemals behauptet, dass keine Frau in der Steinzeit auch mal gejagt hat. So wie übrigens auch niemand behauptet hat, dass Männer nie sammelten.

Die Unterstellung, der, der Tendenzen und Muster erkennt und benennt, würde Menschen auf diese Einteilung reduzieren und konsequent behaupten „ALLE sind so!“, ist eine typische Unterstellung, ein Strohmann, mit dessen sehr leichter Bekämpfung man glaubt, die Argumentation gewonnen zu haben.Bedeutung 2: nur = weniger wert. Niemand hat jemals behauptet, das Sammlertum sei eine dem Jägertum untergeordnete Tätigkeit. Sammeln ist genauso wichtig wie jagen, und durch die TENDENZIELLE Aufgabenverteilung haben beide Geschlechter seit jeher zum bestmöglichen Überleben beigetragen. – Die Unterstellung, der, der Tendenzen und Muster erkennt, würde die Arbeit von Gesellschaftsgruppen mit dieser Einteilung abwerten, ist eine typische Unterstellung, ein Strohmann, mit dessen sehr leichter Bekämpfung man glaubt, die Argumentation gewonnen zu haben. Schlimmer noch: Sie schlägt in die gleiche Kerbe wie: Ach – Du bist „nur“ Mutter? Als wäre es Frevel an der gleichberechtigten Gesellschaft, dass eine das Muttersein erfüllen kann.F. Engels, der neben seinen sozialistischen Umtrieben auch ein bemerkenswerter Historiker war, führt in seinem brillianten Buch „Die Entstehung der Familie des Privateigentums und des Staates“ aus, dass zum Zeitpunkt der „Jäger und Sammler“ die soziale Macht höchstwahrscheinlich komplett bei den Frauen lag, da diese sich um die Vorratshaltung kümmerten und die Männer ohnehin ständig auf der Jagd starben. Hinzu kommt, dass die Menschen noch in Gruppenehe lebten, es also keine Einzelnen Paar sondern jeder jedes Geschwister und Partner zugleich.

Zu Zeiten Engels gab es Völker, die noch immer in dieser Gesellschaftsform lebten. Durch Adam und Eva bekommt man den Eindruck vermittelt, die Einzelehe wäre der Urzustand. Isser aber nicht. Die Nachkommen können nur der Mutter genau zugeordnet werden, was zu weiterer Konzentration der Macht bei Frauen führt – wenn man in diesem Zusammenhang überhaupt von „Macht“ sprechen sollte – letztendlich ist es organisiserte Kooperation, was die „FeministinX“ mit ihrer Kampfesideologie wohl niemals begreifen werden. Die Gesellschaft ist kein soziales Konstrukt, sondern ein soziales Produkt.Engels wagt in seinem Buch den Schluß, dass das Patriarchat mit der Seßhaftigkeit und der damit verbundenen Entstehung von Privatbesitz verbunden ist. Salop formuliert: Da Papa nun seinem Sohnemann gerne seinen Supi-Dupi-Acker vererben möchte, muss die Nachfahrenschaft auch über den Vater eindeutig zu klären sein. Dies führt zur Entstehung der Einzelehe und in deren Folge auch zu einem Besitzanspruch der Männer. Die vermeidung inzestbedingter Missbildungen spielt wohl nur eine untergeordnete Rolle.

Engels sagt das zwar nicht explizit, aber meine These ist, dass die eindeutige Bestimmung der Nachkommen auch einen entscheidenden Einfluss auf frühen Gesetzestexte, also religiöse Gesetze hat -> die Ächtung von Ehebruch bis hin zum Jungfräulichkeitswahn. Die Männer wollen sich eben sicher sein, dass sie keine Kuckuckskinder groß ziehen. Und wie das in der Geschichte eben so ist, entwickelt das Ganze eine fatale Eigendynamik, die zu einer Verdammung und Tabuisiserung weiblicher Sexualität führt, bis hin zur Beschneidung von Frauen um ihnen jegliche Lust zu nehmen.NIemand würde bestreiten, dass Frauen von Männenr über Jahrtausende systematisch unterdrückt wurden. Aber beim modernen Feminismus frage ich mich manchmal, ob man nach der de-facto gleichberechtigung noch verzweifelt nach einer Daseinsberechtigung sucht. NIcht dass es keine Bereiche gäbe in denen Feminismus nicht immer noch gebraucht wird. Aber sowas? C´mon.