Neorassismus – Versuch einer Begriffsbestimmung

Zunächst ist der Begriff von der Verwendung „Rassismus ohne Rassen“ nach Étienne Balibar und Stuart Hall abzugrenzen. Da sich bereits die Begrifflichkeit „Kulturrassismus“ bzw. „Kultureller Rassismus“ durchgesetzt hat. Des weiteren stellt „Kulturrassismus“ eine VErwässerung des Rassismusbegriffes da.

Die Verwässerung des Rassismusbegriffes

In dem man den Rassismusbegriff auf Kultur oder Religion (antimuslimischer Rassismus) ausweitet, widerspricht dies der Kernbedeutung von Rassismus: Die Ablehnung (imweitesten Sinne) eines Menschen bzw. einer Gruppe von Menschen aufgrund eines unveräußerlichen biologischen Merkmals, gewöhnlich dessen, was man im englischen immer noch Race nennt, im Deutschen aber aufgrund der historischen Belastung des Begriffs in der Regel mit Ethnie oder phenotypische Merkmale umschrieben wird.

Dieses Phänomen unterscheidet sich fundamental vom bereits erwähnten „Kulturrassismus“. Denn eine Kultur ist eben mehr als ein reines äußerliches Merkmal. Mit der Kutlur geht ein Wertesystem, bestimmte Gepflogenheiten, Religion usw. einher, wie sie bspw. den World Value Survey zu finden sind.

Kulturen sind verschieden

Festzustellen, dass manche Kulturen mehr und manche weniger kompatibel sind, sollte nicht sprachlich mit der Verachtung von Menschen aufgrund biologischer Merkmale gleichgesetzt werden . Franzosen und Deutsche haben nun mal mehr gemeinsam als Deutsche und Nigerianer. Das heißt natürlcih nicht, dass man deshalb überhuapt nicht miteinander klarkommen kann oder dass die einen höherwertig sind oder was auch immer. Es ist keine Wertung, sondern eine reine Betrachtung.

Wohingegen echter, also klassischer Rassismus jeglicher Logik widerspricht. Denn für das Zusammenleben ist, wie Martin Luther King Jr. sagt der Charakter entscheidend und nciht die Hautfarbe.

Die Renaissance des Rassismus

Um so irritierender ist es, dass eine neue Form des Hautfarbenbewusstseins wieder salonfähig wird. Menschen werden von selbsternannten Antirassisten, Vertretern der Critical Race Theory, Teilen der Vertreter des intersektionalen Rassismus wieder anhand der Hautfarbe in Kollektive eingeteilt. Darüber hinaus werden diesen Kollektiven („Rassen“) nicht nur gewisse Eigenschaften zugeschrieben, sondern auch nach marxistischem Prinzip kategorisch in Täter und Opfer eingeteilt. So wird weißen Menschen ein inhärenter Rassismus unerstellt so wie das bewusste oder unbewusste Mitwirken an einem weltweiten Unterdrückungssystems, das auf geradezu magische Weise steht die angehörigen der eigenen Ethnie bevorzugt. Die Ähnlichkeit zur antisemitischen Verschwörungstheorie des Weltjudentums ist hierbei offensichtlich. Aus der vermeintlichen Präsenz allgegenwärtiger Privilegien wird der Anspruch einer Ungleichbehandlung von Menschen anhand ihrer Rasse abgeleitet: Stipendien ausschliesslich für Schwarze, Quoten für Menschen mit Migrationshintergrund die bei geringerer oder gleicher Eignung den Vorzug erhalten.

Das ist Rassismus. „Rassismus ist eine Ideologie, nach der Menschen aufgrund äußerlicher Merkmale oder negativer Fremdzuschreibungen, die übertrieben, naturalisiert oder stereotypisiert werden, als „Rasse“, „Volk“ oder „Ethniekategorisiert und ausgegrenzt werden.

Paradoxerweise geschieht dies im Namen des Antirassismus. Anstatt den Rassismus überwinden zu wollen bedient man sich weiterhin rassistischer Narrative. Es entsteht sogar der Eindruck, dass Rassismus nicht per se etwas schlechtes wäre, sondern dass man ihn eben nur gerne umkehren würde.

Der Rassismus erlebt eine Renaissance und man sollte ihn als das benennen was er ist: Neorassismus.

Autor: aischaschluter

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen - von den kargen Früchten des Waldes.

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