Mit dem Messer zum Amt: Zum Motiv des Mörders von Illerkichberg

Das Motiv des Mannes aus Eritrea, der zwei Mädchen auf dem Schulweg in #Illerkirchberg mit einem Messer angriff und eines der Mädchen tötete ist nun bekannt:

Der Mann wollte mit dem Messer von der Ausländerbehörde einen Ausweis erzwingen und erstach die Mädchen aus Angst, sie könnten sein Vorhaben verraten.

Ich lese die Zeilen wieder und wieder und kann es immer noch nicht fassen. Mein Hirn weigert sich, zu erfassen, was in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Ulm steht:

Die Anklage wirft dem Mann vor, am Morgen des 5.12.2022 den Entschluss gefasst zu haben, unter Einsatz eines Messers bei der für ihn zuständigen Ausländerbehörde beim Landratsamt des Alb-Donau-Kreises in Ulm die Ausstellung eines Ausweisdokuments zu erzwingen. Als er kurz nach 7 Uhr das von ihm bewohnte Haus in Illerkirchberg verlassen habe, soll er das für seine geplante Tat erforderliche Messer aus seinem Rucksack genommen und in seine Jackentasche gesteckt haben, um es im Landratsamt griffbereit zu haben. In der irrigen Annahme, dass die beiden an seinem Haus in diesem Moment vorbeigehenden Mädchen – die 14-jährige Ece und ihre 13-jährige Freundin – das Messer bei ihm entdeckt hätten, soll der Angeschuldigte spontan beschlossen haben, diese zu töten. Dadurch wollte er verhindern, dass die Mädchen die Polizei verständigen und seinen Plan, die Ausländerbehörde aufzusuchen und unter Einsatz des Messers einen Pass zu erlangen, durchkreuzen würden.

Die Anklagebehörde geht davon aus, dass der 27-Jährige die ihm unbekannten beiden Mädchen zunächst kurz gegrüßt und unmittelbar darauf unter Ausnutzung des Überraschungsmoments von vorne auf den Oberkörper der 13-Jährigen eingestochen habe. Dem glücklichen Zufall war es zu verdanken, dass die Messerklinge nicht in den Brustkorb der Geschädigten eindrang, sondern durch eine Rippe abgelenkt wurde. Ansonsten hätten lebensgefährliche Verletzungen gedroht. Die 13-Jährige konnte sich dem Zugriff des Angeschuldigten durch Flucht entziehen und überlebte die Messerattacke. Der Eritreer habe sich seinem Plan entsprechend dann der 14-Jährigen zugewandt und sie von hinten zu Boden gestoßen. Daraufhin soll er mehrfach mit seinem Messer mit 16 cm Klingenlänge in den Bereich des Rückens und des Hinterkopfs seines Opfers gestochen haben, bis dieses leblos am Boden liegen blieb. Danach sei er in seine Wohnung zurückgegangen, wo er kurze Zeit später festgenommen werden konnte. Zuvor habe er sich möglicherweise in Suizidabsicht selbst im Bereich des Halses und des Bauchs diverse Stich- und Schnittverletzungen zugefügt. Die 14-jährige Ece verstarb um 09.30 Uhr im Krankenhaus an inneren Blutungen, die durch die Messerstiche verursacht worden waren.

Welche Vorstellungen hat dieser Mann von Deutschland, dass er denkt er könne mit einem Messer ein Ausweisdokument erhalten? Welchen Zuständen sind die Menschen ausgesetzt, die auf diesen Ämtern arbeiten? Die viel zitierten Worte Peter Scholl-Latours kommen einem in den Sinn:

„Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta.“

Das ist bei Weitem nicht der erste Fall dieser Art und es wird auch nicht der letzte gewesen sein. Und wir wissen wie derartige Fälle medial wie auch juristisch gehandhabt wurden: Es endet in vielen Fällen mit Schuldunfähigkeit, mit einem Attest über eine psychische Störung. Das hat auch eine gewisse Berechtigung, denn nach den Maßstäben der europäischen Gesellschaften hat wohl jeder, der in den Failed States Afrikas zwischen Bürgerkrieg, Hungersnot und religiösem Extremismus aufwächst eine psychische Störung. Aber es wäre naiv, es bei diesem bequemen Urteil bewenden zu lassen.

Auf einer ganz fundamentalen Ebene ist es die Unfähigkeit, Differenzen, die ansonsten so gern beschworen werden, anzuerkennen, die im Zentrum dieser selbstverordneten Schwäche besteht.

Nietzsches Figur des „letzten Menschen“ paraphrasierend, schrieb Rolf Peter Sieferle:

Die letzten Menschen werden erstaunt sein, wie viele Alltagskonflikte plötzlich mit ungewohnter Gewalt ausgetragen werden, mit dem Messer, mit einer Machete oder einer Schusswaffe. Wie werden Sie reagieren? Sie werden die Verunsicherung in innere Konfliktlinien transformieren, sie werden in den eigenen Reihen Feinde identifizieren, die leicht zu bekämpfen sind, da sie aus dem gleichen Holz geschnitzt sind wie sie selbst.

Die mediale Aufarbeitung der Morde durch Flüchtlinge im vergangenen Jahr folgt eben diesem Muster: Noch bevor die Toten kalt sind, wird vor Instrumentalisierung gewarnt. Vor einer Generalisierung. Es wird vom eigentlichen Problem abgelenkt.

Anstatt sich mit den Hintergründen der Ausschreitungen durch überwiegend Migranten in Berlin zu befassen, empört man sich über Merz Äußerung zu den „kleinen Paschas“. Anstatt sich mit den Morden von Ludwigshafen an einem Familienvater und seinem Lehrling zu befassen, reist die Innenministerin nach Groß Strömkendorf wo vermeintlich ein rechtsradikaler Anschlag auf ein Flüchtlingsheim stattgefunden hat. Der Mord von Illerkirchberg wurde schon in der darauffolgenden Woche medial von den Razzien gegen Reichsbürger überschattet.

Es werden Nebelkerzen gezündet und Scheingefechte gefochten, die zur Lösung des Problems nichts beitragen – im Gegenteil. Neben der Verschleierung der tatsächlichen Probleme binden sie Ressourcen und Aufmerksamkeit. Dabei wäre es so einfach. Nach dem Tod von George Floyd und den rechtsradikalen Morden von Hanau, Halle und Kassel wurden ohne größere Fragen 1 Milliarde für den Kampf gegen Rechtsextremismus gewährt. Warum nicht eine ähnliche Geste gegen dieses Problem? Damit lassen sich gewiss nicht alle Probleme lösen. Aber es wäre vielleicht mal ein Anfang. Der erste Schritt zur Bewältigung eines Problems ist, dieses als solches zu erkennen. Darüber hinaus wäre es auch ein Signal an die Mehrheitsbevölkerung, dass man sie nicht vergessen hat. Denn dieses Gefühl haben die Menschen in letzter Zeit seltsamerweise immer wieder.

Dennoch wird „die Politik“, diese Verallgemeinerung sei mir gestattet, nicht müde immer wieder auf die unverfängliche Methodik der inneren Konfliktlinien zurückzugreifen.

Für die Verbrechen sollen ausschliesslich die Täter verantwortlich sein. Aber diesen Taten gehen politische Entscheidungen vorraus. Und es ist an der Politik die Bürger vor solchen Taten zu schützen. Endlich Maßnahmen zu ergreifen. Aber das Thema wird ausgesessen. Jede rationale Debatte im Keim erstickt.

Man begnügt sich mit Beileidsbekundungen via Twitter, die immer gleichen leeren Texthülsen, die man auch von einer Chat-KI hätte verfassen lassen können.

Wieder ist ein Mädchen ermordet worden. Und wieder wird nichts unternommen.

Volksverpetzerpetzerin

Durch die Gewalttaten mit tödlichem Ausgang im vergangenen Januar, dem Mord an einer Lehrerin und der Messerattacke in einer Regionalbahn mit zwei Todesopfern ist das Thema Kriminalität und Zuwanderung wieder auf die Agenda gerutscht. So war es Thema bei Markus Lanz am 02.02.2023 und auch die Apologeten vom Volksverpetzer fühlten sich genötigt die Straftaten zu relativieren.

Wahrscheinlich geht es Euch wie mir – ich nehme den Volksverpetzer schon lange nicht mehr ernst. Tendenziös, stetes Cherrypicking bei den Fakten, damit auch alles schön ins Narrativ passt und von einer derart plakativen und reißerischen Schreibe, dass es mir körperliches Unwohlsein beschert die Artikel zu lesen.

Ironischerweise spricht der Volksverpetzer (VV) hier davon, dass die bösen Hetzer und Rassisten sich ihre Zahlen ins Narrativ pressen.
Der VV verfolgt hier drei Narrative:

1. Es wird eigentlich alles immer besser, es sagt nur niemand ausser ihnen.
2. Die „gefühlte“ Zunahme der Kriminalität steht nicht nicht im Zusammenhang mit der Zuwanderung
3.Der Großteil der Täter sind Deutsche.

Beginnen wir mit Punkt 3, dem so offensichtlich dämlichen Taschenspielertrick, dass man sich fragt, wer überhaupt darauf reinfällt: Die meisten Taten werden in Deutschland von Deutschen begangen. No shit, Sherlock (Kein Scheiß, Schimanski). Jetzt erzähl mir nur noch, dass die meisten Taten in Japan von Japanern begangen werden und in Indien von Indern. „ Im Zeitraum vom 1. Januar 2016 bis zum 30. April 2018 (über 2 Jahre) gab es im Saarland 1490 Straftaten mit Messern und Stichwaffen. Daraus geht hervor, dass 70% aller Straftaten von Deutschen begangen werden.“ Blöd nur, dass es noch Leute gibt in Deutschland, die den Dreisatz rechnen können.Bei gerade einmal 12% Ausländeranteil an der Wohnbevölkerung in Deutschland macht das nämlich was? Richtig, Ausländer um mehr als das doppelte überrepräsentiert.

Zum Zeitpunkt als ich diesen Artikel das zweite Mal öffne, wurde er gerade „überarbeitet“. Eingie Zahlen sind verschwunden, die wohl dann aber doch zu eindeutig waren. Im ursprünglichen Artikel hieß es und die Zahlen lassen sich aus der angegebenen Studie wieder belegen, dass 2013 75% der Täter Deutsche, 2018 aber nur noch 55% der Täter Deutsche waren (natürlcih wird hier die Zahl der deutshcen Täter genannt, denn 45% Deutsche klingt einfach besser wie 45% Ausländer).

Also hat der Anteil von ausländischen Tatverdächtigen im Zeitraum von fünf Jahren sich von 25% auf 45% beinahe verdoppelt?Aber diese Schlüsse enthält der VV dem Leser natürlich vor. Teile der Antwort könnten die Bevölkerung verunsichern. Der VV bügelt das mit dem Mythos des Anzeigeverhaltens ab, das angeblich bei Ausländern doppelt so hoch wäre. Die verlinkte Studie, von der man wohl beim VV hofft,d ass sie niemand liest, basiert allerdings auf einem Modellverscuh bei Schülern. Wie gut, diese Studie die Realität abbildet, darf man bezweifeln. Hinzu kommt, dass bei schweren Straftaten, bei denen Ausländer und Zuwanderer besonders stark überrepräsentiert sind oder öffentlichem Interesse die Staatsanwaltschaft auch ohne Anzeige ermittelt.

Anteil ausländischer Straftäter beinahe verdoppelt

2. Wie kann man sich da denn noch einreden, dass hätte nichts mit Migration zu tun? Hier verweist der VV gerne darauf,d ass man die Wohnbevölkerung von 12% ja nicht mit der Anzahl der begangen Straftaten vergleichen könnte, da diese ja auch von Durchreisenden, Touristen usw. begangen würden. Ja…wer kennt sie nicht, die Touristen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan, die hier immer wieder im Urlaub über die Stränge schlagen. Solche Relativierungen mögen vielelcih bei Einbruchskriminalität eine Rolle spielen, jedoch nicht oder kaum bei Gewaltverbrechen.

Zumal sich hier der VV auhc wiegert nur das kleinst bisschen Heurisitk zu betreiben. Betrachten wir doch einmal die Zunahme an Gewaltkriminalität und Vergewaltigungen in Schweden seit der Flüchtlingswelle – komischer Zufall, dass in einem Land mit vergleichbarer Aufnahme von Flüchtlingen auf einmal auch die Sexualstraftaten steigen („In 2021, a study found that of 3039 offenders aged 15-60 convicted of raping over 18 years of age in the 2000-15 period, 59.2% had an immigrant background and 47.7% were born outside Sweden.“)

Selbst die Tagesschau schreibt: „Der Anteil der „nicht-deutschen“ Tatverdächtigen habe bei schwerer Körperverletzung, Raub, Mord und Totschlag 55,5 Prozent betragen“. Also sogar in absoluten Zahlen werden diese Taten häufiger von Ausländern begangen.

Alles kein Grund beim Volksverpetzer mal das eigene Narrativ zu überdenken und sich zu fragen, wem man mit solchen vorsätzlichen Falschdarstellungen eigentlich hilft.

Zur Behauptung, Deutschland würde immer sicherer – das ist grundsätzlich nicht falsch. Die Zahlen sinken. Sie sinken aber bei weitem nicht so stark, wie sie es ohne die Zuwanderer tun würden. Eine kleine Minderheit schafft es diesen jahrelangen Trend rückgängiger Straftaten zum erliegen zu bringen, in einigen Fällen sogar umzukehren. Und man spricht noch nicht einmal vom Dunkelfeld.

Dunkelfeld und persönliche Erfahrung


Von den Zahlen mal abgesehen, möchte ich Beispiele anbringen, für die man mir gerne anekdotische Evidenz vorwerfen darf. Viele Unsicherheiten, gerade von jungen Frauen schlagen sich nicht in den Kriminalitätsstatistiken nieder. Und sie sind auch nicht, wie so oft patraiachalisch unterstellt Ursache der unverhältnismäßigen Berichterstattung.

So führt ein Vorfall wie Silvester in Köln nämlich einfach dazu, dass Frauen solche Orte in Zukunft meiden. Wer würde denn seine Tochter ncoh zu Silvester auf die Domplatte lassen bzw. welche Frau würde sich freiwillig dieser Gefahr aussetzen? Frauen werden aus dem öffentlichen Raum herausgedrängt, wie man das aus den nordafrikanischen und arabischen Staaten kennt. Aber gerade die, wleche sich sonst gerne ungefragt zum Anwalt von Frauen erklären, ignorieren diesen Punkt.

Ein weiteres Beispiel: An das (linke) Vernastaltungs- und Jugendzentrum in Tübingen sprühte man 2016 weltoffen und tolerant „Refugees enter for free“. Ein halbes Jahr und einige sehr unerfreuliche Ereignisse später von denen keiner zur Anzeige gebracht wurde, überspüghtte man es mit „However I dress, wherever I go, Yes means Yes and No means No.“ Das ist nicht der einzige Fall, wo die Weltoffenheit der Betreibern solcher Clubs auf die Probe gestellt wurde.

Nun noch etwas persönliches: Von den 4 Beinahevergewaltigungen im öffentlichen Raum aus meinem Freundeskreis waren in 3 Fällen Schwarze die Täter. Sie stellen gerade einmal 1% der Bevölkerung in D. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit? Nur eine drei Vergewaltigungen wurde angezeigt und nur weil meine Freundin bei der Verteidigung dem Täter ein Stück Lippe abgebissen hatte.

Also erzählt mir nicht, dass Deutschland immer sicherer würde. Ich weiß, dass es nicht so ist. Und ihr wisst es auch. Ihr kennt die Quellen. Ihr biegt sie vorsätzlich zurecht, lasst wichtige Fakten aus. Aber ihr glaubt, man müsse den Deutschen diese Wahrheit vorenthalten, weil sie sonst mit Fackeln und Mistgabeln zur nächsten Unterkunft marschieren.

Aber das Problem verschwindet nicht. Es wird schlimmer. Und es wird immer schwerer es zu relativieren. Also hört endlich auf, diese wichtige Debatte zu torpedieren und stellt Euch der traurigen Wahrheit.

Qualifikationen und Bildungsniveau von Flüchtlingen

Gastbeitrag von Martin Motl

Dank der Studien von Bildungsforschern wie Ludger Wößmann vom ifo Institut liegen inzwischen verlässliche Informationen über die Qualifikation und das Bildungsniveau von Flüchtlingen vor.

Leider ergibt sich ein niederschmetterndes Bild: In Syrien schaffen 65 % der Schüler nicht den Sprung über das, was die OECD als Grundkompetenzen definiert (PISA-Kompetenzstufe I). In Albanien liegt die Quote bei 59 %. Das heißt, dass zwei Drittel der Schüler in Syrien nicht oder nur sehr eingeschränkt lesen und schreiben können und die Grundrechenarten nicht beherrschen. Sie müssen als funktionale Analphabeten und Dyskalkulaten gelten. Diese Schüler werden in Deutschland, selbst wenn sie Deutsch gelernt haben, kaum dem Unterrichtsgeschehen folgen können. Vom Lernstoff her hinken syrische Achtklässler gleichaltrigen deutschen Schülern im Mittel um 5 Schuljahre hinterher. Wahrscheinlich werden die meisten von ihnen nie auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen.

https://bit.ly/32Rla8G

https://bit.ly/2Ndbn6k

https://stanford.io/2MSvist

Gabriel Felbermayr und Michele Battisti (ebenfalls ifo Institut) haben die in türkischen Lagern angekommenen Flüchtlinge untersucht. Dort liegen 46 % der Syrer unter Pisa-I-Niveau. Besser als der durchschnittliche Syrer also, aber trotzdem noch ein verheerend schlechtes Bildungsniveau.

https://bit.ly/2MRfje5

Die Bildung von Flüchtlingen aus Afghanistan, Eritrea oder Somalia ist sogar noch schlechter als die von Syrern.

Laut der Handwerkskammer München und Oberbayern haben 70 % der seit 2016 nach Deutschland gekommenen Immigranten aus Krisenländern, die eine Ausbildung in Bayern begannen, diese inzwischen wieder abgebrochen. Bei Einheimischen + früheren Einwanderern liegt die Abbrecherquote nur bei 25 %.

https://bit.ly/2pjUNcW

Gemäß einem Bericht des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) verfügen 59 % der nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge über keine oder nur sehr geringe Schulbildung.

https://bit.ly/2MRkjj0

Auch nach Auskunft des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung haben 13 % der seit 2015 als Flüchtling nach Deutschland gekommenen Personen nie eine Schule besucht, 12 % haben lediglich Grundschulbildung, über 75 % keine berufliche Ausbildung.

Das bereits seit längerem niedrige Bildungsniveau von Einwanderern nach Deutschland scheint sogar noch weiter zu sinken. Als Voraussetzung für die Teilnahme am deutschen Arbeitsmarkt gilt das Sprachniveau B1. Während im August 2017 noch 23 % der Teilnehmer von Alphabetisierungskursen das Sprachniveau B1 erreichten, waren es im August 2019 nur noch 14 %.

https://bit.ly/2NeMC9V

2019 sind 46 % aller ALG-Bezieher Immigranten. Bei den erwerbsfähigen Leistungsbeziehern beträgt der Immigranten-Anteil sogar 57 %. 2013 lagen diese Anteile noch bei 36 % bzw. 43 %. Während die Zahl der arbeitslosen Deutschen zwischen 2010 und 2018 um 43 % zurückging, hat sich die Zahl der sozialleistungsberechtigten Einwanderer in Deutschland seit 2016 mehr als verdoppelt. Ausländer stellen in Deutschland 7,3 % der Bevölkerung, aber 25 % der Sozialhilfeempfänger.

https://bit.ly/2Jr7pG2

https://bit.ly/2JpP1O5

https://bit.ly/2WhVUWP

Dies ist auch der Grund für die gewachsene materielle Ungleichheit in Deutschland, welche von den üblichen Pappenheimern natürlich für linkspopulistische Kapitalismuskritik instrumentalisiert wird. In Wahrheit ist die Ungleichheit lediglich eingewandert; ohne Armutszuzug wäre der Gini-Koeffizient in Deutschland seit Jahren nicht gestiegen.

https://bit.ly/36dq7Lp

Stand 2019, also mittlerweile 4 Jahre nach Beginn der großen Flüchtlingswelle, beziehen noch immer sage und schreibe 74,9 % aller in Deutschland ansässigen Syrer Hartz IV.

https://bit.ly/2NeqQmO

Bei Flüchtlingen aus anderen Ländern sieht es auch nicht viel besser aus:

https://bit.ly/2JEEtL9

https://bit.ly/2Jqs1hN

https://bit.ly/2MOxbpN

Die Quote der Hartz-IV-Bezieher bei Einwanderern aus einigen anderen Ländern:

Nigeria: 24 %

Äthiopien: 28 %

Ghana: 34 %

Somalia: 49 %

Eritrea: 63 %.

Von deutschen Staatsbürgern beziehen derweil nur 5 % Hartz-IV-Leistungen.

https://bit.ly/2pYn9JG

Andere europäische Länder machen dieselbe Erfahrung. Beispielsweise beziehen über 50 % der in der Schweiz lebenden Eritreer, Angolaner, Iraker, Äthiopier und Kongolesen Sozialhilfe. Bei Somaliern sind es sogar über 80 %.

https://bit.ly/31QDYna

Sowohl im Vergleich zu regulären Einwanderern als auch im Vergleich zu Flüchtlingen aus früheren Jahrzehnten haben sich die in den Merkeljahren nach Deutschland gekommenen Asylbewerber viel schlechter in den Arbeitsmarkt integriert – trotz brummender Wirtschaft und Fachkräftemangel.

https://bit.ly/2Jrgqit

Man kann damit rechnen, dass ein großer Teil der seit 2015 mit Asyl- oder Flüchtlingsstatus eingewanderten Personen ein ganzes Leben lang Sozialhilfe beziehen und niemals einer produktiven Tätigkeit in Deutschland nachgehen wird. Wie viele Menschen schaffen es im Erwachsenenalter noch, erst eine relativ komplizierte neue Sprache zu erlernen, dann 5 Jahre fehlende Schulbildung nachzuholen, dann ein Studium oder eine Ausbildung zu absolvieren und dann karrieremäßig doch noch richtig durchzustarten?

Zur Hoffnung, Einwanderer könnten eine Lösung für das Demografieproblem darstellen und einmal die Rente der alternden autochthonen deutschen Bevölkerung bezahlen, erklären Hans-Werner Sinn und Bernd Raffelhüschen außerdem: Selbst falls Flüchtlinge demnächst anfangen, ihrer Qualifikation entsprechenden Jobs nachzugehen, werden sie sowohl aus Rentenkasse als auch aus Gesundheits- und Pflegekassen trotzdem noch deutlich mehr Leistungen entnehmen, als sie Beiträge einzahlen.

Ein Problem, das Länder mit weniger üppigem Sozialsystem nicht haben: Deutsche Geringverdiener kommen ebenfalls nur für etwa ein Drittel der Gesundheits- und Pflegekosten auf, die sie verursachen. Die restlichen zwei Drittel übernehmen andere Steuer- und Beitragszahler durch Quersubventionen. Die meisten unqualifizierten Einwanderer werden das deutsche Sozialsystem daher nie stützen, sondern auch dann ein Leben lang belasten, wenn sie beruflich tätig werden.

In Dänemark zeigt sich dasselbe Phänomen: Laut einer Studie vom Juli 2019 sind fast 100 % aller Einwanderer aus nichtwestlichen Ländern eine Belastung für die öffentlichen Kassen und werden das auch ihr ganzes Leben lang bleiben. Neben den Dänen selbst leisten nur Einwanderer aus westlichen Ländern einen positiven Beitrag zum Sozialsystem.

https://bit.ly/343Ok4M

In Studien zur Migrationsökonomie werden häufig positive wirtschaftliche Folgen konstatiert („Migrationsdividende“). Solche internationalen Untersuchungen werden aber meist durch die Erfahrung von Ländern dominiert, die sich entweder ihre Einwanderer nach strengen Kriterien auswählen oder Einwanderern keinerlei Sozialleistungen anbieten, sodass von sich aus überwiegend Leistungsbereite und Erfolgshungrige kommen (Selbstselektion). Die topqualifizierten arbeitssuchenden Silicon-Valley-Zuwanderer sind nicht vergleichbar mit den versorgungssuchenden Armutsmigranten aus bildungsfernsten Schichten, die Deutschland zu Millionen aufnimmt.

https://bit.ly/33Z8L2G

Im Bundeshaushalt waren im Jahr 2018 Ausgaben in Höhe von 23 Milliarden für Flüchtlinge vorgesehen.

Allerdings fallen die meisten Kosten nicht auf Bundesebene an, sondern bei Ländern und Kommunen. Sozialhilfe macht auch nur einen Teil der Kosten aus. Dazu kommen Kosten für Verwaltung, Kindergärten und Schulen, Belastung für Gesundheitssystem und Justizsystem, Sprach- und Integrationskurse sowie intensive Betreuung für Jugendliche. Die öffentlichen Ausgaben für Flüchtlinge belaufen sich aktuell in Deutschland auf 50 Milliarden (Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft und des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung) bis 55 Milliarden Euro pro Jahr (Kieler Institut für Wirtschaftsforschung). Der zunehmende Bedarf an Wohnraum verschärft außerdem den Wohnungsmangel und führt zu weiter steigenden Mieten und Immobilienpreisen. Diese Zusatzbelastung für Mieter ist erheblich, aber schwer genau zu quantifizieren, weshalb sie in Statistiken über Flüchtlingskosten nicht auftaucht.

https://bit.ly/2NeMW8D

https://bit.ly/2pW4FJQ

https://bit.ly/2ojkk5C

Da ein großer Teil der Flüchtlingskosten an Städten und Kommunen hängenbleibt, geht vielen inzwischen das Geld aus, obwohl die Konjunktur in Deutschland 10 Jahre lang gut gelaufen war.

https://bit.ly/2Jqsbpp

Raffelhüschen beziffert die Gesamtbelastung mit mindestens 450.000 Euro, die dem deutschen Staat pro durchschnittlichem Flüchtling in seiner Lebenszeit an Kosten entstehen. Für 2 Millionen Flüchtlinge macht das 900 Milliarden Euro. Sinn hält diese Rechnung sogar noch für zu optimistisch und geht von höheren Kosten aus, da die Integration in den Arbeitsmarkt längst nicht so schnell wie gehofft gelingen werde.

https://bit.ly/342mc1U

https://bit.ly/364DKfP

Eine Untersuchung aus Finnland kam gar auf Kosten in Höhe von 1 Million Euro für einen durchschnittlichen Flüchtling aus dem Irak oder Somalia.

https://bit.ly/2BHwXL1

Das menschliche Gehirn kann sich unter einer Summe wie 900 Milliarden Euro nicht viel vorstellen. 100 Millionen, 50 Milliarden, 900 Milliarden. Was bedeutet das? Wer solche Zahlen hört, versteht meist nur „sehr viel Geld“. Aber wie viel genau, das bleibt diffus, mental nicht greifbar.

Zur Veranschaulichung: In Deutschland gibt es 15 Millionen Nettosteuerzahler. 900 Millionen Euro wären durchschnittlich 60 Euro für jeden. 900 Milliarden Euro bedeuten hingegen eine Belastung in Höhe von 60.000 Euro für jeden.

Dazu kommt es, denn seit 2015 wurden in Deutschland über 1,7 Millionen Asylanträge gestellt und derzeit kommen jedes Jahr knapp 200.000 obendrauf.

https://bit.ly/2MQbd5U

Jetzt kann jeder kurz nachrechnen, wie lange er arbeiten muss, um 60.000 Euro Steuern und damit seinen Anteil an der Migrationsbelastung zu bezahlen.

Die Faustformel funktioniert übrigens immer, wenn sich die Regierung neue Projekte ausdenkt: die Kosten durch 15 Millionen teilen, um sich klarzumachen, wie viel ein durchschnittlicher Nettosteuerzahler dafür blechen muss.

Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), kritisierte die aktuell angestrebte Obergrenze von 200.000 Flüchtlingen pro Jahr daher als viel zu hoch. Laut Frei (dem ich zustimme) kann Deutschland auf Dauer maximal 50.000 bis 75.000 Asylbewerber pro Jahr verkraften.

https://bit.ly/32LIXH8

Oft höre ich, Migration habe es immer gegeben. Stimmt. Aber dass Millionen Einwanderer mit einer derart galaktischen, jegliche Vorstellungskraft übersteigenden und auf Dauer unbezahlbaren Menge an Geld und Sozialleistungen überschüttet werden, das hat es in der Geschichte der Menschheit nie und nirgendwo gegeben. Man kann offene Grenzen haben oder man kann einen Wohlfahrtsstaat haben, aber nicht beides.

https://bit.ly/2Jp5bqO

Gelegentlich höre ich außerdem, wer sich auf eine gefährliche Reise aus Afrika nach Europa begebe, der müsse offensichtlich in großer Not und sehr verzweifelt sein.

Stellt Euch mal vor, Ihr verdient bei einem anstrengenden Knochenjob in Deutschland 3.000 Euro pro Monat.

Jetzt erhaltet Ihr die Nachricht, dass Ihr in Thailand 10.000 Euro pro Monat fürs Nichtstun bekommen könnt. Einfach so.

Vielleicht müsst Ihr Euch als Dänen ausgeben und Euren Personalausweis wegschmeißen. Hunderttausende haben das bereits gemacht und berichten unisono, dass es stimmt und klappt.

Es wird auch nicht richtig kontrolliert, sodass Ihr diese Masche mehrmals durchziehen und 40.000 oder 50.000 Euro pro Monat abgreifen könnt.

Zudem werdet Ihr geradezu dankbar empfangen, bekommt bei Eurer Ankunft Kuscheltiere an den Kopf geworfen und ein Haufen freundlicher Thais kümmert sich fortan liebevoll um Euch.

Der Weg nach Thailand ist zwar beschwerlich und auch nicht ganz ungefährlich, aber wenn Ihr es schafft, habt Ihr für den Rest Eures Lebens ausgesorgt.

Es ist sonnenklar, dass sich angesichts solcher Aussichten und Anreize Millionen auf den Weg machen, auch wenn sie in ihrer Heimat überhaupt nicht verfolgt werden.

Zum Schluss zur Veranschaulichung von drei Aspekten ein Chart für alle, die (wie ich) gerne grafisch denken:

1. Deutschland ist das Land, das Einwanderern mit Abstand die höchsten Sozialleistungen zahlt.

2. Deutschland ist das einzige Land der Welt, in dem Migranten mehr als bedürftige Einheimische bekommen.

3. Deutschland ist das einzige Land, dessen Bürger unterschätzen, wie viel Geld Migranten von ihrem Staat erhalten.

Schadensbericht Ende.

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Mehr zum Thema:
Sehr geehrte Vize-Präsidentin,…(03.11.2022)

Kritik einer Kritik an Ahmad Mansour

Kritik an Lutz Jäckel s Beitrag vom 15.01.2023

„Mein Thema: Ahmad Mansour.

Ja, ich muss leider noch mal auf den Psychologen und Publizisten zu sprechen kommen. Mich nervt es ja selbst. Aber ich halte viele Aussagen von Mansour für problematisch, gerade in diesen Tagen, in denen er wieder vielfach gefragt ist. Problematisch, weil sie in ihrer Rhetorik eher dazu angetan sind, die Debatte zu eskalieren als zu deeskalieren. Dies aus mehreren Gründen. Mir ist es wirklich ein Rätsel, warum Mansour so handelt. Ich möchte es also gerne verstehen wollen.

Eines vorweg: Mansour hat unbestreitbar Expertise, er leistet mit seinen Projekten auch wichtige Präventionsarbeit (u.a. mit Mind Prevention). Warum aber konzentriert er sich darauf nicht, sondern gießt in der medialen Öffentlichkeit mit simplifizierenden und stark verallgemeinernden Aussagen über Migrationsprobleme Öl ins Feuer, anstatt konstruktiv bei der Löschung zu helfen? Leider kann man ihn nicht einfach ignorieren, denn er ist medial omnipräsent, wird gerne gehört, interviewt, als Fachmann herangezogen, in der Politik, in den Medien.

Ein paar Beispiele für Aussagen, die ich für problematisch halte:

-Immer wieder bedient Mansour das Narrativ, man dürfe nicht sagen, was ist, nicht die Wahrheit aussprechen. Dabei tut er das, tun es viele andere ständig. In einem Interview mit der WELT sagt Mansour, er sei in der Silvesternacht selbst in Berlin unterwegs gewesen, um sich ein eigenes Bild zu machen. Er kommt zur Erkenntnis: „Was kein Politiker sich traut zu sagen: Es handelt sich meistens um Menschen mit Migrationshintergrund, und es handelt sich um Flüchtlinge.“

Da möchte ich Ahmad Mansour gerne fragen: Woran genau erkennen Sie einen Migrationshintergrund, woran, dass es sich bei den jungen Männern um Geflüchtete handelt? Das so verallgemeinernd zu behaupten, ist mehr als fahrlässig, es ist gefährlich. Mansour hat das kurz nach der Silvesternacht gesagt. Auch er hätte ja mal abwarten können. Heute sind wir, was die Zahlen angeht, schlauer.“

Zugegeben – etwas gewagt gleich vom Aufenthaltsstatus zu sprecehn. Allerdings ist gerade bei Irakis, Afghanen und Syrern ein Schutzstatus wahrscheinlich. Und die Zahlen geben ihm letztendlich recht.

Wenn Mansour „Migranten“ sagt, meint er nciht Franzosen, Vietnamesen oder Südamerikaner. Es geht um eine spezielle Zuwanderergruppe. In diesen ist nachweislich häusliche Gewalt häufger vertreten als im Rest der Gesellschaft. Es handelt sich nicht um eine „Verengung“ sondern um eine Frage der Relation. Und hier geht es nun mal um die Ergründung der Frage, warum eben diese Gruppe überrepräsentiert ist.

„In einem Interview mit dem Tagesspiegel vom 05. Januar sagt Mansour solche Sätze:“Ich muss Eltern vermitteln, was die Gewalt mit ihren Kindern und dessen Selbstwertgefühlt macht (…) die häusliche Gewalt, die kulturelle Prägung, die Sozialisation (…) Gewalt wird als Erziehungsmethode überhaupt nicht hinterfragt, sie denken, dass sie mit Gewalt ihre Kinder erziehen können (…)“ Mansour zitiert einen Jugendlichen, der in einem Workshop einen Vater spielen sollte: „Ich weiß nicht, was ich meinem Kind sagen soll, außer dass ich es bedrohen oder zusammenschlage.“ [2]

Mansour sagt, er habe all das, dieses Verhalten, bei „vielen Eltern“, bei „vielen Jugendlichen“, bei „vielen Menschen aus Migrationsgesellschaften“ erlebt. Mansour suggeriert, Gewalt sei ein Kernproblem in Migrationsgesellschaften, früher nannte er das „Angstpädagogik“. Solche plakativen Verallgemeinerungen sind brandgefährlich, mal ganz abgesehen davon, dass Gewalt gegen Kinder ein gesamtgesellschaftliches Problem ist. Mansour aber verengt es auf Migranten. Warum?“

Wenn Mansour „Migranten“ sagt, meint er nciht Franzosen, Vietnamesen oder Südamerikaner. Es geht um eine spezielle Zuwanderergruppe. In diesen ist nachweislich häusliche Gewalt häufger vertreten als im Rest der Gesellschaft. Es handelt sich nicht um eine „Verengung“ sondern um eine Frage der Relation. Und hier geht es nun mal um die Ergründung der Frage, warum eben diese Gruppe überrepräsentiert ist.

„In einem TV-Interview fragt Mansour: „Warum kommen aus der Ukraine meistens Frauen und Kinder und aus Afghanistan und Syrien meistens junge Männer? Das ist eine Frage, die teilweise tabuisiert wurde in den letzten Jahren, die muss aber gestellt werden.“

Diese Frage wurde alles andere als tabuisiert, sondern rauf und runter diskutiert – in Medien, in Talkshows, in der Politik – und diese Frage wurde, wenn’s gut lief, durchaus seriös erklärt. Kurzfassung: Familien aus Syrien und Afghanistan schicken vor allem ihre Söhne voraus, weil für sie die Chance, die lebensgefährliche Flucht zu überleben, am größten ist. Und weil die jungen Männer nicht eingezogen werden wollen, um auf ihre eigenen Landsleute schießen zu müssen. In der Ukraine durften Männer das Land nicht verlassen, sondern mussten und müssen kämpfen gegen einen russischen Aggressor (nicht gegen das eigene Volk). Daher fliehen vor allem Frauen und Kinder. Dazu kommt: Die Ukraine liegt in Europa, der Fluchtweg ist zwar auch gefährlich, aber er ist deutlich kürzer, führt nicht durch viele Länder und nicht übers Mittelmeer.“

Mansours Frage spielt wohl darauf an, dass gerade Frauen und Kinder die am meisten Schutzbedürftigen sind. Die aktuelle „Lösung“, dass die gefährliche „Flucht“ (wer flieht tausende Kilometer?) vor allem die begünstigt, die stark und vergleichsweise wohlhabend sind ist sehr unbefriedigend und ausserdem gefährlich für den sozialen Frieden in den Aufnahmeländern.

Echte Flüchtlinge fliehen in Nachbarländer. Die Aufnahme vopn Kontingentflüchtlingen nach australischem Vorbild könnte hier eine Lösung sein, wird aber kaum diskutiert.

„Noch ein letztes Beispiel:

Im YouTube-Talk „Einfach mal machen“ des CDU Bundestagsabgeordneten Carsten Linnemann [3] wird erneut das Narrativ von „Nichts mehr sagen dürfen“ gleich zu Beginn gepflegt.

Linnemann stellt seine Gäste (neben Mansour die CSU Innen- und Rechtspolitikerin Andrea Lindholz) u.a. vor mit:

„Zwei Gäste die Klartext sprechen, die im Gegenwind stehenbleiben, Klartext sprechend eine Meinung haben.“ Suggestiv stellt Linnemann an Mansour – die beiden duzen sich – die Frage: „Ihr sagt das, was ihr denkt, das sollt ja auch normal sein heutzutage (…) warum ist das eigentlich nicht mehr normal (…) weil die Leute Angst haben, es zu sagen?“

Mit dieser Einstiegsfrage setzt Linnemann voraus, dass das so ist: Man darf nicht mehr sagen, was man denkt. Mansour könnte jetzt differenziert antworten, könnte es einordnen. Aber er, der alles sagt, was er denkt, antwortet so:

„Ich würde behaupten, dass die Mehrheit der Menschen in Deutschland eine Meinung haben [sic], aber sich nicht trauen, sie zu sagen, das hat sich verändert.“ Das sei vor allem schwierig, wenn man eine Meinung habe, die „außerhalb der gewollten Meinung vor allem von Medien, aber auch der jeztigen Koalition“ stehe.

Gewollte Meinung. Von Medien. Von der Politik. Das kann man mal sacken lassen.

Er führt außerdem an, dass Demokratie Kontroverse bedeute, auch unterschiedliche Meinungen zuzulassen. Da hat er natürlich Recht. Und man möchte ihn an dieser Stelle fragen, warum er dann reihenweise Leute blockiert in sozialen Medien, die ihm kritische Fragen stellen und eher nicht seiner Meinung sind (selbst mehrfach erlebt).“

Dass man mit seiner Meinung bezüglich Migration manchmal besser hinter dem Berg hält, ist keine Verschwörungstheorie. Diese Auszusprecehn ist, acuh wenn moderat, oft mit sozialer Ausgrenzung bis hin zu Verlust des Berufs verbunden. Aber das wissen wohl eher die Menschen, die das durchgemacht haben. Der Nazi- und Rassismusvorwurf wikr in Deutschland nciht ohne Grund schwer. Haben Sie sich mal gefragt, warum es immer Mansour ist, der diese Thesen im Fernsehen vertreten darf, kaum aber ein „Deutscher“?

Die Rolle der Medien ist auch keineswegs von der Hand zu weisen, wie auch eine Studie der Otto-Brenner-Stiftung bestätigt. Hierzu schreibt Hierzu der Zeitartikel im Anhang. Wer von der offiziellen Lesart der Ereignisse abwich wurde gebrandmarkt, Kritik war kaum zu hören.

„Welches Klientel Mansour mit seinen Beiträgen (und wohl auch Büchern) inzwischen anzieht und welche User nicht blockiert werden, ist in den Kommentarspalten seiner Profile gut zu erkennen. Das darf ein Jürgen dieses hier schreiben:

„Machen wir uns nichts vor, ein großer Teil dieser Gewalttäter lebt in Parallelgesellschaften, die in vielerlei Hinsicht nicht kompatibel zu den hier gelebten Werten sind. Es ist auch absolute Utopie, dass man Millionen, häufig ungebildeter junger Männer, aus den frauenfeindlichsten Regionen dieser Welt, die obendrein eine fanatisch-religiöse Weltanschauung haben, hier integrieren könnte (…) Da ist nichts multikulti – die leben ihre eigenen verrohten Werte, in denen weder andere Kulturen, noch Frauen oder Homosexuelle usw. Platz haben. Von daher sollte man sich endlich mal der Realität stellen und jene Menschen, die kein Bestandteil unserer hier gelebten Werte sein wollen, aussortieren und abschieben.“

Millionen. Ungebildet. Frauenfeindlichst. Fanatisch-religiös. Verroht. Kein Bestandteil. Aussortieren. Abschieben. Der Beitrag bekommt viele Likes.

Kann der Jürgen ja so glauben. Aber Mansour lässt das stehen, kommentiert: nichts.

Ein Frank schreibt:

„Ja, ich stimme mit einigem nicht überein was die AfD angeht. Aber AfD wählen ist die einzige Chance, die dieses Land noch hat! Die einzige!“

Kann der Frank ja meinen. Aber Mansour kommentiert auch das nicht.

Mansours Kommentarspalten ist voll von diesem teilweise zutiefst menschenverachtenden Mist. Wer bestimmten Profilen folgt (ich mache das anonym mit meinem zweiten FB-Profil), der stellt fest, dass immer häufiger dort, wo rechte Populisten oder rechtsradikale Rassisten wie ein Imad Karim, ein Peter Weber mit „Hallo Meinung“, ein Gerald Grosz oder Niklas Lotz („Neverforgetniki“) u.a. geteilt werden, immer häufiger auch Beiträge von Ahmad Mansour auftauchen. Dafür kann man Mansour nicht verantwortlich machen, aber man darf die Frage stellen, warum das so ist. Die Antwort liegt nahe.

Ficht Mansour das nicht an? Bekommt er das nicht mit? Ist ihm das egal? Oder gefällt er sich in der Position der Populisten zu stehen, die auch immer behaupten, nichts sagen zu dürfen, es aber doch ständig tun, ja sogar brüllen, um sich dann als Widerstandshelden feiern zu lassen?

Um meinen Eingangssatz zu wiederholen: Mir ist es wirklich ein Rätsel, warum Mansour so handelt, so redet. Natürlich, es ist ein Geschäft, das kann man ganz pragmatisch feststellen. Aber ich unterstelle Mansour, dass es ihm auch um die Sache geht, er möchte etwas erreichen, etwas verändern. Warum aber dann oftmals so populistisch? Ist die Antwort viel einfacher: Ist es eine Geltungssucht, ist es der Schrei nach Aufmerksamkeit, hat man ihn als Kind zu wenig lieb gehabt? Ich weiß, letzeres ist polemisch. Der Blick auf seine Website könnte allerdings aufschlussreich sein. Wie man dort begrüßt wird bzw. womit… Da lautet die Botschaft: Ich.

Aber ich frage mich das wirklich alles. Mir ist es letztlich doch unerklärlich.



Das „Klientel“ das Mansour anzieht ..Es ist Mansours Schuld, wer ihn liest oder gut findet – wie Sie ja auch bemerken. Soll er sich selbst zensieren? Er wird schlichtweg nicht die Zeit haben sich jeden Kommentar vorzunehemn. Das Internet ist nun mal…ein Querschnnitt der Gesellschaft und in vielen Sparten sind die Lautesten nicht die Hellsten. Das gilt links wie rechts. Hierzu das Zitat eines SPD-Mannes:

„Im Übrigen darf einen Beifall von der falschen Seite niemals daran hindern, das Richtige zu tun oder zu denken. Wenn die NPD sagt, die Erde ist rund, werde ich nicht dauernd sagen, die Erde ist flach. Es wird ja auch keiner, nur weil die NPD eine hohe Arbeitslosigkeit beklagt, sagen: ‚Nein, die Arbeitslosigkeit ist gar nicht hoch!‘ Das wäre die falscheste Art, die NPD zu bekämpfen. Sondern man muss die Arbeitslosigkeit bekämpfen.“

Mansour kann, wie viele andere auch, ncihts dafür, wer ihn instrumentalisiert. Seine Aussagen mögen scharf sein, aber sie sind nicht ohne Fundament. Auch den Vorwurf der Pauschalisierung kann ich so cniht stehen lassen: Mansour äußert sich differenziert – und wenn man über bestimmte Bevölkerungsgruppen spricht, dann mag das erstmal pauschalisierend klingen – so funktionier tSprache, es sit aber bei genauer betrachtung nicht so gemeint.

Wenn ich sage. „Schwedinnen sind sehr hübsch“ würde auch niemand annehmen, dass ich ausnahmslos alle Schwedinnen meine, sondern eben einen signifikanten Teil.

Die 5 dümmsten Aussagen zu den Ausschreitungen an Silvester 2022/2023

Entschuldigen Sie bitte den plakativen Titel. Das ist eigentlich nicht meine Art, aber bei all dem was ich in den letzten Tagen lesen musste, fällt mir wirklcih ncihts mehr anderes ein.

Entschuldigen Sie bitte den plakativen Titel. Das ist eigentlich nicht meine Art, aber bei all dem was ich in den letzten Tagen lesen musste, fällt mir wirklcih ncihts mehr anderes ein.

Platz 5: Katharina Schulze, Bündnis 90/Die Grünen, Oppositionsführerin im Bayerischen Landtag


Katharina Schulze twittert am 03.01.2023:

„Weniger Böller an Silvester bedeuten auch weniger Einsätze für Feuerwehr, Polizei & Rettungskräfte. Allein dadurch ließen sich die Angriffe auf diese enorm reduzieren. Dieser Zusammenhang liegt doch auf der Hand, das muss doch auch der Innenminister sehen.“

Bestechend einfach dieser Lösungsansatz. Wenn niemand vor die Tür geht, wird auch niemand angegriffen. Das bewegt sich auf dem Level von: Die Obdachlosen sollen doch einfach ein Haus kaufen. Hat Frau Schulze etwa nicht mitbekommen, dass die Feuerwehr in Berlin vorsätzlich in einen Hinterhalt gelockt wurde? Schulzes Lösungsansatz ist so einfach wie genial. Es darf eben nur nirgends brennen oder andere Notfälle geben.

Platz 4: Nancy Faeser, SPD, Innenministerin

Wir haben in deutschen Großstädten ein großes Problem mit bestimmten jungen Männern mit Migrationshintergrund, die unseren Staat verachten, Gewalttaten begehen und mit Bildungs- und Integrationsprogrammen kaum erreicht werden.“

Diese Aussage ist nicht dumm. Dumm ist nur, dass die Erkenntnis erst jetzt kommt. Das Problem so offen und klar zu benennen, hätte ich von Frau Faeser nicht erwartet. Glückwunsch. Vielleicht überdenken Sie mal die Priorisierung der Problemlagen in Deutschland.

Platz 3: Sibel Schick

Schick Twittert am :

„Bevor die Konservativen Böller verbieten, verbieten sie lieber Menschen, und das, liebe Leute, sind die christlichen Werte, die sie in jeder Debatte meinen.“

Eine solche Liste könnte nicht komplett sein ohne Aussagen, die nicht nur nichts zur Lösung beitragen, sondern auch noch durch Moralisierung versuchen Sachargumente pauschal zu diskreditieren. Und wer könnte das besser als Schick?

Honorable Mentions gehen raus an Georg Restle von Monitor („Blanker Rassismus in der CDU, der an die dunkelsten Zeiten erinnert.“) und Jasmina „Quattromilf“ Kuhnke (laut Focus eine der 100 wichtigsten Frauen Deutschlands), die dem sachlichen A. Mansour entgegnete: „Ahmad, es wird Dich und Deine Familie nicht schützen, dass Du brav den Rassisten gemimt hast.“ / „Ob Ahmad weiß, dass er mit uns hängen wird, wenn die Rechtspopulisten, die er so bedingungslos unterstützt, an die Macht kommen?“

Platz 2: Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD)

Über Hikel in Die Zeit:

„[Hikel hat] davor gewarnt, Menschen mit Migrationshintergrund in dem Berliner Bezirk pauschal zu Tätern zu erklären. In Teilen Neuköllns hätten bis zu 90 Prozent der Menschen eine Migrationsgeschichte, sagte Hikel gestern Abend in den ARD-«Tagesthemen». «Ein Großteil der Menschen lebt hier friedlich, und ein Großteil ist auch unter den Betroffenen, die Opfer von dieser Gewalt geworden sind», sagte er.“

Erschient auf den ersten Blick sinnvoll und der Hinweis nicht zu pauschalisieren ist natürlich nicht unberechtigt. Bei näherer Betrachtung entpuppt sich diese Aussage aber als Nebelkerze. „Lasst uns doch nicht über die Probleme reden, sondern über das was gut läuft. Das ist nämlich viel angenehmer und man muss ich auch keinen traurigen Wahrheiten stellen.“ Menschen, die hier Schutz suchen, ohne Ansehen ihrer Herkunft aufgenommen, gekleidet, untergebracht, ernährt und medizinisch versorgt werden danke das Deutschland in dem sie sich zusammenrotten und Sicherheitskräfte angreifen. Gehen sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen.

Platz 1: Frank Absrock, „Psychologe“ im ZDF

Das Interview mit Asbrock setzt den Ausflüchten, Relativierungen, Verkennung der Situation, Täter-Opfer-Umkehr wirklich die Krone auf. Es ist faszinierend, wieviel Unkenntnis und Fgehleinschätzungen man in 2 Abschnitten unterbringen kann, daher nur ein Abriss.

„Migrationshintergrund ist ja kein Merkmal, was die damit gemeinten Menschen vereinheitlicht. Migrationshintergrund bedeutet, dass mindestens ein Elternteil oder man selbst aus einem anderen Land nach Deutschland gekommen ist.

Aber alle Menschen, die sich darunter zusammenfassen lassen, sind ja äußerst divers

Ich weiß gar nicht, was das gemeinsame Merkmal sein sollte, wenn jemand aus einem asiatischen, afrikanischen oder amerikanischen Land hierher einwandert. Außer, dass diese Person eben – gemäß einer bestimmen Definition nicht „deutsch“ ist – oder einen Migrationshintergrund hat.“


Herr Absrock – niemand behauptet, dass Migrationshintergrund an sich ein Problem wäre. Wie kann man denn auf der einen Seite Pauschalisierung kritisieren, ist aber cniht in der Lage zwischen den Migrationsgruppen zu differenzieren? Ich bin mir sicher, dass sie sehr genau wissen, um welche Gruppe es hier geht. „Westasiaten“ wie im aktuellen Neusprech heißt bis auch dieser Begriff der Euphemismustretmühle zum Opfer fällt. Wenn Sie hier nicht differenzieren, werden Sie der Lösung des Problems auch nicht näher kommen. Und ich weigere mich zu glauebn, dass Sie die Gemeinsamkeit der Tätergruppe nicht sehen können.

Waren es Kanadier, die im Sommer Schwimmbädern terrorisiert haben? Waren es Südamerikaner, die in Fußgängerzonen wahllos auf Passanten eingestochen haben? Waren es ein Franzose, der 2 Kinder auf dem Schulweg erstochen hat? War es ein Pole, der in Frankreich einem Lehrer den Kopf abgeschnitten hat? Waren es US-Amerikaner, die in Österreich eine Minderjährige vergewaltigt, getötet und wie Müll am Straßenrand entsorgt haben?


Was haben die Täter in diesen Fällen gemeinsam und zwar nicht nur in Deutschland, sondern bei Gewalttaten in England, bei Ausschreitungen in Frankreich, bei Vergewaltigungen in Schweden? Ich bin mir sicher, sie kommen darauf.

„Aber ansonsten gibt es da keine Gemeinsamkeit zwischen diesen Leuten. Man müsste vielmehr gucken, was dahinter liegen könnte. Also welches Merkmal sollte dazu führen, dass Menschen mit einem Migrationshintergrund bestimmte Eigenschaften haben, die bei Menschen ohne Migrationshintergrund nicht vorhanden sein sollten.“

Sie sind da auf der richtigen Spur, welches Merkmal könnte es denn sein? Schade, dass sie diesen Gedanken nicht weiterführen.Vielleicht wären sie auch von selbst darauf gekommen. Esgeht nicht um den Phänotyp und acuh nicht um die Hautfarbe – wie sie ja richtig bemerken. Aber diese gehen nun mal mit dem entscheidenden Faktor einher: Sozialisation.
Sie sind Psychologe. Warum setzt man in Deutschland auf gewaltfreie Erziehung, Sexualkunde, die Vermittlung von Gleichberechtigung und den Abbau von toxischen Ehrbegriffe? Warum werden ganze Heere von Sozialarbeitern und -pädagogen eingesetzt? Weil es sich verdammt nochmal bewährt hat. Die Gesamtkriminalität ist in Deutschland seit Jahren rückläufig. Und das kommt nicht von ungefähr.

Das heißt natürlich nicht, dass jeder der nicht die Vorzüge dieser Sozialisation genießen konnte automatisch ein schlechter Mensch ist und andersrum auch nicht, dass jeder dadurch automatisch ein guter Mensch würde – aber es hat einfach auf eine statistisch relevante Anzahl an Menschen gesehen seine Auswirkung. Sonst könnten wir es ja auch gleich lassen.

„Es wird suggeriert, man könne das Problem dadurch lösen, dass wir die Migrant*innen rausschmeißen oder sie gar nicht erst ins Land lassen. Dann bietet man eine vermeintlich einfache Lösung für komplexe Fragen.

Dabei müssen Ereignisse wie die Silvesternacht durch längerfristiges Herangehen und längerfristige Präventionsarbeit gelöst werden. Ganz konkret in diesem Fall, dass darüber nachgedacht werden müsste, privates Böllern und privates Feuerwerk – wie das restliche Jahr über auch – zu verbieten.“

Sie kritisieren vermeintlich einfache Lösungen für komplexe Probleme, wollen aber die vielschichtigen Probleme die sich aus der irregulären Zuwanderung junger „Westasiaten“ ergeben mit einem simplen Böllerverbot lösen?

Herzlichen Glückwunsch zu so viel Selbstreflexion. Den ersten Platz in dieser Liste haben Sie sich redlich verdient.

Sehr geehrte Vizepräsidentin,

Die deutsche Migrationspolitik ist, egal wie man sie findet, ein europäischer Sonderweg. Aber als solcher wird er hierzulande nicht diskutiert. Wenn Deutschland das eine will, und andere europäische Länder wollen etwas anderes, dann weicht in dieser Logik nicht etwa Deutschland vom europäischen Weg ab, nein, die anderen Länder haben den richtigen europäischen Weg einfach noch nicht erkannt. Die verquere Hybris dieser Haltung sieht in Deutschland kaum jemand, im Ausland stößt sie dafür umso übler auf.

sehr geehrte Frau Katrin Göring-Eckardt,

Sie merken es offensichtlich nicht, deshalb sage ich es Ihnen jetzt: Ihr Verhalten spielt Putin in die Hände.

Putin versucht, was er auch schon im Sommer 2021 über Weißrussland versucht hat und immer noch versucht: Mit „Flüchtlingen“ aus Nahost Europa zu destabilisieren. Beinahe 1.000 Menschen versuchen immer noch monatlich diese Grenze zu überwinden.

Denn Putin weiß, diese Frage spaltet Europa, was in erster Linie am deutschen Sonderweg liegt. Des weiteren weiß Putin, dass diese Migranten hohes kriminelles Potential mitbringen und zusätzlich die Wirtschaftsleistung der Aufnahmeländer schwächen, da sie in der Regel eine Rundumversorgung benötigen. Putin weiß auch, dass es in Deutschland sehr viele Menschen gibt, die die weitere Aufnahme von Migranten aus dem Nahen Osten, die unter der Vorspiegelung der Asylsuche einreisen ablehnen, was wiederum zu Spannungen innerhalb Deutschlands führt. Putin weiß auch, dass diese Spannungen eine Stärkung der AfD begünstigen – eine der wenigen Parteien, die zumindest in Teilen noch zu Russland hält.

Ideologiebesoffen

Und jetzt kommen Sie ideologiebesoffen daher und kritisieren Polen für das Errichten eines Grenzzauns um die illegalen Grenzübertritte aus der russischen Enklave in Kaliningrad zu unterbinden, in das Russland Flüge mit Migranten aus Nahost und Nordafrika leitet.

Die „sich anbahnende humanitäre Katastrophe“ wurde/wird von Putin wissentlich herbeigeführt und wenn man jetzt nachgibt, wird sie niemals enden, sondern kann ewig ausgedehnt werden. Die Menschen die nach Kaliningrad fliegen sind nicht die Kinder mit den Kulleraugen in Flüchtlingslagern, die Deutschlands Hilfe benötigen, sondern relativ wohlhabende Bürger, überwiegend junge Männer, teils mit streng islamistisch geprägten Weltbildern.

Putin spekuliert auf Menschen wie Sie, die den Verstand ausschalten und in seine Falle tappen. In einem bewundernswerten intelektuellen Spagat loben Sie auch noch die polnischen Bemühungen um die ukrainischen Flüchtlinge. Aber dass es gute Gründe hat, warum Polen sich selbstlos um die echten Flüchtlinge aus der Ukraine kümmert, die Aufnahme von Menschen aus Nahost aber kategorisch ablehnt – das kommt ihnen so gar nicht in den Sinn?

„Wir sollten uns 2015 zum Vorbild nehmen!“

Ihre Fans beim Deutschlandfunk Kultur versuchten in einem Beitrag gestern die Migrationsdebatte schönzufärben: „Wir sollten uns 2015 zum Vorbild nehmen!“ Hierzu schrieb ich:

Grundsätzlich ist es richtig das Engagement der ehrenamtlichen zu würdigen. Die Willkommenskultur von damals – das sollte man in diesem Zusammenhang erwähnen – wurde eben auch stark durch die mediale Falschdarstellung der Geschehnisse und der Flüchtlinge verursacht. Von Familien und gut ausgebildeteten Fachkräften war da zu lesen. In der Realität waren es aber überwiegend junge Männer, in großen Teilen Analphabeten.

Diese mediale Falschdarstellung wurde auch in einer Studie der Otto-Brenner-Stiftung analysiert.

Auch ich habe mich damals in der Flüchtlingshilfe engagiert – merkte aber sehr schnell, dass die mediale Darstellung und die Realität sich stark unterschieden. Viele Freunde sammelten spielzeuge und Kinderkleidung – wurde alles nciht gebraucht.

So musste sich die Öffentliche Meinung erst einmal von der Falschdarstellung emanzipieren – immer in Gefahr mit Rassisten und Nazis in einen Topf gesteckt zu werden. Denn Kritiker hatten es damals nicht leicht, obwohl sie in vielen Punkten recht behielten:

Die Integration in den Arbeitsmarkt verläuft noch immer mehr als schleppend: -„Fast zwei Drittel aller erwerbsfähigen Syrer in Deutschland lebt ganz oder teilweise von Hartz IV. (FAZ 2021). In der Kriminalstatistik sind Flüchtlinge noch immer massiv überrepräsentiert.

Und nun soll in einem geradezu reaktionären Schritt ein Schönfärbung der damaligen Ereignisse vollzogen werden?

Das zivilgesellschaftliche Engagement ist großartig – keine Frage – aber warum wurde es denn überhaupt notwendig? Weil die Regierung ohne die Folgen zu bedenken geltendes Recht (Dublin) ausser Kraft gesetzt hatte. Die fehlenden Mittel wurden vom privaten Engagement so gut es ging aufgefangen. Die negativen Folgen sind noch immer spürbar.

„Warum versuchen sogar Linke, die „Sorgen der Leute ernst zu nehmen“ fragt sich der Autor.

Man hat die Sorgen der Menschen 2015 eben gerade nicht ernst genommen: Die Folge war das Erstarken der AfD, die sich nun, leider nicht einmal unberechtigt auf die Fahnen schreiben konnten, dass sie die Sorgen um die Migration ernst nahmen und dass sie „unangenehme Wahrheiten“ aussprachen. Und die Leute sind eben nicht nur Rassisten. Das wird man auch merken, wenn „erst einmal genau hinzuschauen: was für Sorgen das sind, um welche Leute es sich handelt und um wie viele Leute?“

Die Menschen, die Zuwanderung aus islamisch geprägten Ländern ablehnen sind keineswegs eine Minderheit – auch wenn das gerne so dargeastellt wird. Und auch nicht nur in Deutschland sondern in ganz Europa. Selbst ehemals liberale Länder wie schweden und Dänemark schotten sich nun gegen weitere Einwanderung ab. Nur in Deutschland scheint man den Schuss noch immer nciht gehört zu haben.

Die deutsche Migrationspolitik ist, egal wie man sie findet, ein europäischer Sonderweg. Aber als solcher wird er hierzulande nicht diskutiert. Wenn Deutschland das eine will, und andere europäische Länder wollen etwas anderes, dann weicht in dieser Logik nicht etwa Deutschland vom europäischen Weg ab, nein, die anderen Länder haben den richtigen europäischen Weg einfach noch nicht erkannt. Die verquere Hybris dieser Haltung sieht in Deutschland kaum jemand, im Ausland stößt sie dafür umso übler auf.

Ludwigshafen, Groß Strömkendorf und immer wieder Flüchtlinge

23.10.2022

Dass ich zu den Morden an Leonie und Stefanie durch Flüchtlinge geschrieben habe ist gerade etwas mehr als ein Jahr her. „Es wird wieder passieren und es wird wieder nichts passieren„, schrieb ich damals.

Das Problem existiert nach wie vor, auch wenn andere Probleme es überlagern. Bei der Bekämpfung der willkürlichen Morde durch „Flüchtlinge“ gibt es im Westen nichts Neues: Man konzentriert sich auf Scheinprobleme wie „Strukturellen Rassismus“ über den gefühlt so viele Leute forschen, dass das Angebot an Rassismus die Nachfrage schon übersteigt. Aber Taten wie diese, die keine Seltenheit sind, die man nicht erst konstruieren muss: Zu Migrantenkriminalität traut sich scheinbar niemand zu forschen, dabei könnte es wirklich helfen.

Struktureller Rassismus – das ist doch nur ein Vorwand um nicht über das eigentliche Problem reden zu müssen. Aber Probleme verschwinden nicht, wenn man sie nicht angeht. Sie verschwinden nur um Verstärkung zu holen. Darüber hinaus bindet diese Verschleierung nicht nur Mittel, sondern auch Aufmerksamkeit, Journalisten, Wissenschaftler – die zur Lösung des Problems beitragen könnten. Das perfekte Symbol ist wie Nancy Faeser zum vermeintlich rechtsextremen Anschlag auf ein Heim für ukrainische Flüchtlinge pilgert – aber die Innenministerin kein Wort über diese grausame Tat verliert: Ein ermordeter Familienvater und sein Lehrling. Das sind die Deutschen, Frau Faeser. Falls sie es vergessen haben sollten.

Kein Vorwurf für den Besuch des Flüchtlingsheims. Ukrainer brauchen Schutz und Anschläge auf Flüchtlingsheime wecken böse Erinnerungen an das Deutschland der 90er Jahre und die Anschläge 2015/16. Aber wären denn ein paar Worte zu viel gewesen, zu diesem schrecklichen Ereignis? Ja. Wären sie wohl. Denn eigentlich weiß jeder wie groß das Problem ist. Und jeder weiß auch, dass es nicht angegangen wird. Dass sogar aktiv gegen Bemühungen der Exekutive vorgegangen wird.

Kampf gegen Rechts ist die (einzige) Priorität

Sie haben sich ja nicht zufällig den Kampf gegen Rechts auf die Fahnen geschrieben. Der ist nämlich schön unverfänglich. Da muss man sich keine Sorgen machen, dass man des Rassismus bezichtigt wird oder gar das weit schlimmere „Vertreten von AfD-Positionen“.

Und Sie haben auch nicht zufällig den Expertenkreis Politischer Islamismus abberufen aber die „Expert*innenkommission zu antimuslimischem Rassismus weiterbetrieben. Manche Leute sagen ja der SPD eine gewisse Nähe zu islamischen Verbänden nach. Ich würde niemals behaupten, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegenüber muslimisch gelesenen Menschen kein Problem ist. Aber dass die Finanzierung vom verlängerten Arm Erdogans der Ditib – oder der aus Iran finanzierten und gesteuerten Moscheen in Deutschland eigentlich gar kein so großes Problem, da scheinen Sie sich ja überraschend sicher zu sein. Sicherer beispielsweise als Minister der Vereinigten Emirate, die ihre Moscheen video-überwachen und jeden Prediger kontrollieren – wer ihn bezahlt, was er sagen will. Da sagt einer sogar, dass der Westen geradezu blauäugig in dieser Hinsicht sei und denke es besser zu wissen als die Leute, die selbst Muslime sind und aus den arabischen Regionen stammen. Verrückt, oder?

Aber darüber machen Sie sich besser mal keine Gedanken.Jetzt merkeln Sie sich erst mal durch die Situation. Zwar nicht als Erste. Aber es tut dennoch jedes mal weh. Ihnen vielleicht auch ein bisschen? Wenn Sie Probleme wissentlich ignorieren? Man fragt sich ja schon, wie das so ist,in dem Wissen zu leben, dass man durchaus Maßnahmen ergreifen könnte, aber dies aus ideologischen Gründen nicht tut.

Ideologie statt Lösungen

Zwei Menschen sind gestorben. Ermordet. Auf bestialische Art. Auf offener Straße. Nach vielen, vielen ähnlichen Fällen in den letzten Jahren. Und es geschieht wieder: Nichts. Kennen Sie diesen Schimpf-Brief aus Harry Potter? Der immer schlimmer wird je länger man damit wartet ihn zu öffnen? Er liegt auf Ihrem Tisch.

Aber nee – die Ideologie steht mal wieder über der Lösungsorientierung. Als ich noch jünger war, dachte ich wirklich mal, das wäre vorbei.

Also wird das Problem wieder verschoben. Es wird gehofft, dass etwas anderes die öffentliche Aufmerksamkeit bindet und da gibt es ja wirklich genug Kandidaten zur Zeit. Bis es dann eben wieder passiert (ist schon wieder passiert). Dabei wäre es so einfach. Nach dem Tod von George Floyd und den rechtsradikalen Morden von Hanau, Halle und Kassel wurden ohne größere Fragen 1 Milliarde für den Kampf gegen Rechtsextremismus gewährt. Warum nicht eine ähnliche Geste gegen dieses Problem? Damit lassen sich gewiss nicht alle Probleme lösen. Aber es wäre vielleicht mal ein Anfang. Der erste Schritt zur Bewältigung eines Problems ist, dieses als solches zu erkennen. Darüber hinaus wäre es auch ein Signal an die Mehrheitsbevölkerung, dass man sie nicht vergessen hat. Denn dieses Gefühl haben die Menschen in letzter Zeit seltsamerweise immer wieder. Manche werden Sie dafür versuchen zu brandmarken: Rassismus! AfD-Positionen! Und so weiter.

Aber viel mehr werden es wertschätzen. Die Lautesten sind nicht immer die meisten..und auch nicht immer die Klügsten.

Offener Brief an Ismail Tipi bezüglich des Messerangriffs eines Somaliers in Ludwigshafen mit 2 Toten


Ermittlungen in alle Richtungen„. Herr Tipi, ich schätze Sie als klugen Menschen, der sich auch nicht scheut den Finger oft in wichtige Wunden zu legen. Anderseits verstehe ich, dass Ihr Beruf sie hin und wieder zwingt keine voreiligen Schlüsse ziehen zu wollen.

Danach sei er ausgerastet und habe ‚Allahu akbar‘ gerufen. Ich hoffe, dass sich kein radikalislamistischer Hintergrund ergibt.“

Natürlich ist es wichtig auch hier besonnen zu reagieren, aber…ich halte Sie auch für klug genug um die Zusammenhänge zwischen dem islamischen Ausruf und der Tat herzustellen.

Das ist bei Weitem nicht der erste Fall dieser Art und es wird auch nicht der letzte gewesen sein. Und wir wissen wie derartige Fälle medial wie auch juristisch gehandhabt wurden: Es endet in vielen Fällen mit Schuldunfähigkeit, mit einem Attest über eine psychische Störung. Das hat auch eine gewisse Berechtigung, denn nach den Maßstäben der europäischen Gesellschaften hat wohl jeder, der in Somalia zwischen Bürgerkrieg, Hungernot und religiösem Extremismus aufwächst eine psychische Störung. Aber es wäre naiv, es bei diesem bequemen Urteil bewenden zu lassen.

Auf einer ganz fundamentalen Ebene ist es die Unfähigkeit, Differenzen, die ansonsten so gern beschworen werden, anzuerkennen, die im Zentrum dieser selbstverordneten Schwäche besteht.

Nietzsches Figur des „letzten Menschen“ paraphrasierend, schreibt Rolf Peter Sieferle:

„Die letzten Menschen werden erstaunt sein, wie viele Alltagskonflikte plötzlich mit ungewohnter Gewalt ausgetragen werden, mit dem Messer, mit einer Machete oder einer Schusswaffe. Wie werden Sie reagieren? Sie werden die Verunsicherung in innere Konfliktlinien transformieren, sie werden in den eigenen Reihen Feinde identifizieren, die leicht zu bekämpfen sind, da sie aus dem gleichen Holz geschnitzt sind wie sie selbst.“

Diese Transformation sehen wir im Kampf gegen „antimuslimischen Rassismus“, der die Beleuchtung der tatsächlichen Hintergründe dieser Taten zu verschleiern sucht. Anstatt die tatsächlichen Probleme anzugehen. Probleme die Menschenleben kosten. Es werden Nebelkerzen gezündet und Scheingefechte gefochten, die zur Lösung des Problems nichts beitragen – im Gegenteil. Neben der Verschleierung des Tatsächlichen binden sie Ressourcen und Aufmerksamkeit.

Und viele Menschen sehen das. Dennoch wird „die Politik“, diese Verallgemeinerung sei mir gestattet, nicht müde immer wieder auf die unverfängliche Methodik der inneren Konfliktlinien zurückzugreifen.

Bitte tun Sie etwas dagegen. Bleiben Sie unbequem. Zurückhaltung gibt es schon genug.

Des Weißen Mannes neue Last

In den letzten Jahren wurden wir immer wieder Zeuge verstörender Szenen von Migranten die auf der Flucht aus den Entwicklungsländern versuchen, nach Europa zu gelangen. Besonders ergreifend sind die Bilder von jungen Männern aus Schwarzafrika, die versuchen die Sperrzäune in Richtung der spanischen Enklaven Ceuta und Melilla in Marokko zu überwinden:

Sehen wir von der Frage ab, ob Spanien diese Enklaven an Marokko zurück geben sollte, so ist die Entschlossenheit der Migranten bemerkenswert, die nach Europa reisen wollen. Sie sind illegal nach Marokko eingereist und dürfen von dort illegal in ein anderes Land einreisen – ziemlich sicher mit stillschweigender Genehmigung der marokkanischen Behörden. Seltsam mutet auch der Anblick der jungen Männer an, die „Freiheit“ rufen und sich bei ihrer Ankunft in den Enklaven in die EU-Flagge hüllen. In Wirklichkeit sind sie alles andere als frei. Es ist sehr unwahrscheinlich ist, dass die spanischen Behörden ihnen Asyl und Aufenthaltsrecht gewähren. Handelt es sich bei ihnen nicht um Flüchtlinge, sondern um illegale Wirtschaftsmigranten, wird man sie wieder ausweisen. Wirklich abschrecken, werden diese Maßnahmen zukünftige Migranten nicht.

Oft hört man, dass solche Bilder ein Indiz der europäischen Herzlosigkeit seien. Wesentlich seltener hört man, dass es sich um ein Indiz für die Unfähigkeit derjenigen handelt, die jetzt seit mehr als einem halben Jahrhundert über Europas ehemalige Kolonien herrschen. Die postkolonialen Regierungen sind beinahe ausmahmslos katastrophal gescheitert. Es ist naiv zu behaupten, die Migrationskrise der letzten Jahre sei die Folge westlicher Interventionen in den Ländern, aus denen so viele fliehen. Dies trifft bestenfalls teilweise zu. Zwar stammt eine erhebliche Anzahl von Migranten aus Afghanistan, dem Irak und Libyen, doch die größte Zahl seit 2013 ist vor dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen, in dem kaum westliche Militäreinsätze statt gefunden haben.

Auch die Migranten aus Schwarzafrika sind nicht auf der Suche nach Schutz vor westlichen Militäreinsätzen. Sie versuchen der Armut, Arbeitslosigkeit, Korruption und Hoffnungslosigkeit in ihren eigenen Ländern zu entkommen, die von ihren eigenen Herrschern geschaffen wurden. Vierzig Jahre nach der Unabhängigkeit ist die Wirtschaft Simbabwes am Boden. Im November 2019 warnte der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, dass 60 Prozent der Bevölkerung „lebensmittelunsicher“ sind, d. h. „die Menschen in Simbabwe nähern sich langsam einer menschengemachten Hungersnot. Dass so viele versuchen nach Europa zu gelangen – und dass es viele noch versuchen werden – ist verständlich, da sich dort bereits Dutzende Millionen Menschen aus den Entwicklungsländern niedergelassen haben. Diese Migranten glauben, dass sich ihre Perspektiven unter der Führung der demokratisch gewählten Führer Europas und der liberalen Institutionen und Gesetze des Kontinents erheblich verbessern werden.

Die Zahl der auswanderungswilligen Menschen ist sehr hoch: Eine im Dezember 2018 durchgeführte Gallup-Umfrage ergab, dass 750 Millionen Menschen weltweit dauerhaft in ein anderes Land migrieren möchten – das sind 10 Prozent der Weltbevölkerung. Die favorisierten Migrationsziele liegen wenig überraschend in überwiegend in Europa und Nordamerika. Der größte Prozentsatz der Befragten (33%), die zwischen 2015 und 2017 angaben migrieren zu wollen, lebte in Afrika südlich der Sahara. Im Vorfeld des 50. Jahrestages der Unabhängigkeit Jamaikas im Jahr 2011 berichtete die jamaikanische Zeitung „The Gleaner“, dass erstaunliche „60 Prozent der Jamaikaner der Ansicht waren, dass es dem Land besser gegangen wäre, wenn es eine Kolonie Großbritanniens geblieben wäre. Umgekehrt gaben 17 Prozent der Befragten an, dass es dem Land schlechter gehen würde, wenn es eine britische Kolonie bleiben würde, während 23 Prozent angaben, es nicht zu wissen.“

Ein Zeugnis der Schande

Ein ähnliches Gefühl dürfte in vielen anderen ehemaligen Kolonien vorherrschen, in denen jahrzehntelange Unabhängigkeit kaum Fortschritt gebracht hat. 2007 rief der sudanesische Milliardär Mo Ibrahim den „Ibrahim Prize for Achievement in African Leadership” (Ibrahim-Preis für besondere Leistung in der Führung Afrikas“ ins Leben. Mit dem Preis sollten ehemalige afrikanischen Staats- und Regierungschefs ausgezeichnet werden, die folgende Kriterien erfüllen: Sie müssen ihr Amt in den letzten drei Jahren niedergelegt haben; sie müssen demokratisch gewählt worden sein; sie müssen eine verfassungsmäßige Amtszeit abgeleistet haben; und sie müssen sich durch außergewöhnliche Führung ausgezeichnet haben. Der Preis ist mit einer Summe von 5 Millionen US-Dollar dotiert sowie weiteren 200.000 Dollar jährlich lebenslang. In den Jahren 2009, 2010, 2012, 2013, 2015, 2016 und 2018 konnte der Preis nicht vergeben werden, da kein Kandidat die Voraussetzungen erfüllen konnte. Ein Zeugnis der Schande.

Es ist unverzeihlich, dass die Machthaber der Länder, aus denen die Bürger versuchen nach Europa zu fliehen, kein Wort über die Tragödien im Mittelmeer verlieren und dass sie sich nicht bemühen, die Leichen der Toten nach Hause zurückzubringen. Die westlichen Medien bezeichnen dieses Problem fälschlicherweise als „Europäische Migrationskrise“ und konzentrieren sich ausschließlich auf das Versagen europäischer Politiker und Institutionen. Geflissentlich übersehen sie die Fehler der Regime in den Heimatländern der Migranten und verkennen die tragende Rolle, welche die Machthaber dieser Länder spielen. Denn diese Krise ist in erster Linie eine Krise der Herkunftsländer, nicht die Europas.

Gelegentliche Ausnahmen zeigen, wie wichtig es ist die Entwicklung in den Herkunftsländern in die Berichterstattung miteinzubeziehen. In einer CNN-Reportage von 2017 wurde berichtet, dass afrikanische Migranten auf Sklavenmärkten in Libyen verkauft wurden. Dieser Bericht veranlasste die nigerianischen Behörden einige ihrer Bürger nach Hause zu retten.

Nigeria ist Afrikas größte Nation und verfügt über beachtliche Erdölvorkommen. Unter einer effektiven Führung hätte sich das Land zu einer wohlhabenden Nation entwickeln können. Statt dessen verschwendeten einige der schlimmsten Kleptokraten, die diese Welt jemals gesehen hat den Ölreichtum, der andernfalls zu einer Verbesserung des Lebensstandards vieler Bürger hätte beitragen können.

Man fragt sich angesichts dieser Entwicklung, wie viel Prozent der nigerianischen Bevölkerung bei einer Umfrage wohl angeben würden, dass es dem Land besser gehen würde, wäre es britische Kolonie geblieben. Ein viktorianischer Kolonialist würde darin wohl die Gültigkeit dessen bestätigt sehen demonstriert, was Rudyard Kipling die „Bürde des Weißen Mannes“ nannte. Der vollständige Titel von Kiplings berüchtigtem Gedicht von 1899 lautet „Die Bürde des Weißen Mannes: Die Vereinigten Staaten und die philippinischen Inseln“ und es wurde geschrieben, um die USA davon zu überzeugen, dass es die moralische Verpflichtung westliche Männer wäre, die Philippinen zu kolonisieren und zu zivilisieren.

Die Push- und Pull-Faktoren bleiben unangetastet

Heute ist die Bürde des Weißen Mannes umgekehrt worden – es ist nicht die Pflicht des Westens sich vor Ort niederzulassen, sondern alle Migranten willkommen zu heißen, die den weißen Mann (und die weiße Frau) anflehen, für das zu sorgen, was ihre eigenen Herrscher nicht zu leisten im Stande sind: ausreichende Nahrung, angemessene Unterkunft, Arbeit, Bildung , Gesundheitswesen und so weiter – die Grundlagen für ein glückliches und sorgenfreies Leben. Die Führer der Herkunftsländer – ob nun demokratisch gewählt oder nicht – sollten sich gründlich dafür schämen. Aber die westlichen Nationen zögern, dieses Fehlverhalten anzusprechen. Sie sind zu sehr gehemmt von ihrer eigene beschämenden Geschichte. Selbstgeißelung tritt an die Stelle konstruktiver Kritik und Selbstgefälligkeit an die Stelle konstruktiven Handelns. Die Push- und Pull-Faktoren bleiben unangetastet, welche die globalen Migrationsbewegungen vom Süden in den Norden verursachen.

Allerdings zeigt sich mittlerweile, dass viele Europäer diese neue Bürde des Weißen Mannes nicht auf sich nehmen wollen. Sie sehen sich nicht in der moralischen Verpflichtung für das Versagen anderer aufzukommen und fangen an Politiker zu wählen, die das ähnlich sehen.

Der Zustrom von Migranten in den letzten Jahren hat zu einer unvermeidlichen Gegenreaktion gegen die Masseneinwanderung und zu einer Nulltoleranz gegenüber illegaler Einwanderung geführt. Damit einher geht der Aufstieg von von Populisten und Demagogen, die sich (zumindest in ihrer Rhetorik) dazu verpflichtet haben, diese zu beenden. Parteien, die sich mit Nachdruck gegen Migration einsetzen, haben auf dem gesamten Kontinent an Stärke gewonnen.

Ungeachtet dessen, dürfen die Europäer nicht weiterhin die tiefgreifenden Probleme der Entwicklungsländer ignorieren, die so viele dazu veranlassen, den gefährlichen Weg für ein besseres Leben zu wagen. Es kann in diesem Zusammenhang keine einfachen Lösungen geben, aber Europa sollte durch nachhaltige Beratung und Unterstützung dazu beitragen, die Verwaltung von scheiternden und gescheiterten Staaten zu verbessern. Bisher wurde dies über Entwicklungshilfe versucht, leider mit mäßigem Erfolg.Als Reaktion auf die Migrationsbewegungen plädierte das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit bereits 2017 für einen „Marshall-Plan“ mit Afrika, der anerkennt, dass die Afrikaner ihr Leben riskieren um nach Europa zu gelangen, weil es in ihren eigenen Ländern an Entwicklungsmöglichkeiten mangelt – eine durchaus positive und ermutigender Vorstoß. Allerdings zeigen die anderen EU-Staaten wenig Interesse an diesen Bemühungen.

Wenn Initiativen wie diese den Fokus auf eine verbesserte Regierungsführung und die Eindämmung von Korruption legen, könnten sich die Aussichten auf eine nachhaltige Entwicklung Afrikas und des globalen Südens erheblich verbessern. Dies wird irgendwannhoffentlich der lebensgefährlichen Flucht von Migranten und der neuen Bürde des Weißen Mannes ein Ende setzen.

„The New White Man’s Burden“

von Rumy Hasan

erschienen bei Quillette

-Aus dem Englischen von Aischa Schluter – ich hoffe ich verletze nicht irgendwelche Rechte…oder Linke

Spedition Anton Schlepper und Partner

Seenotrettung und Pullfaktor

Manchmal, nicht immer aber manchmal, hilft es komplexe Sachverhalte auf ein einfaches Beispiel zu reduzieren.

Stellen wir uns also vor, es gäbe eine Spedition – nennen wir sie Anton Schlepper und Partner. Diese Spedition wird beauftragt, Waren über eine Strecke von 1.500 km zu transportieren und die Kunden bezahlen für die gesamte Strecke.

Nun hat aber die Spedition das unsägliche Glück, dass sie die Waren gar nicht selbst über die ganze Strecke schaffen muss, sondern nur über eine wesentlich kürzere Strecke – sagen wir mal 20 Seemeilen. Den Rest der Strecke übernehmen unentgeltlich Partner in Übersee.

Welche LKWs wird die Spedition wohl benutzen und zukünftig anschaffen? Den teuren, neuen und nun überqualifizierten 40-Tonner oder den abgetakelten Sattelschlepper, der gerade so die kürzere Strecke schafft? Zumal wenn die Rückkehr des LKW nicht vorgesehen ist?

Wenn Anton Schlepper ein halbwegs ökonomisch denkender Mensch ist, so wird er versuchen mit möglichst wenig finanziellem Aufwand den größtmöglichen Gewinn zu erwirtschaften.

Vielleicht nimmt die Spedition jetzt mehr Aufträge an. Vielleicht aber auch nicht. Ob sie das tut hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab: Qualität der Wege, Liquidität der Kunden, die allgemeine Wirtschaftslage und innenpolitische Faktoren.

Daher werden einige Soziologen und Spiegel-Autoren vorsätzlich daran scheitern, eine monokausale Verknüpfung zwischen Anzahl der beförderten Waren und der Erleichterung durch ddie Partner in Übersee herzustellen. Andere Studien wie bspw. die der NY Times oder aus Australien werden diese Leute ignorieren.

Wie dem auch sei – unterm Strich bleibt für unseren Spediteur mehr übrig. Da er geschäftstüchtig ist, wird er dieses Geld wieder investieren: In seine Infrastruktur, in die Verbesserung der Beziehungen zu den lokalen Behörden beispielsweise oder natürlich in Werbung für sein Unternehmen.*

Ich muss da oft an ein Bild denken, das ich in einem Seminar zu den USA im 19. Jahrhundert gesehen habe. Es zeigte Amerika in bunten Farben als Ort der Sehnsucht, wo es Land genug für alle gibt und jeder seines Glückes Schmied ist. Allerdings war die Anzeige nicht von den USA geschaltet, die um Einwanderer geworben hätten, sondern von den Reedern, die die Überfahrten verkauften. Die Realität sah anders aus als auf dem Plakat: Einwanderer wurden gleich nach der Ankunft in New York für den Sezessionskrieg verpflichtet. Ihre Familien mussten sehen, wo sie bleiben, bis der Vater den ersten Sold schicken konnte.

Nun kann das Bild der Spedition dem komplexen Thema natürlich nicht gerecht werden. Aber es zeigt hoffentlich denen, die da sagen: „Seenotrettung“ ist kein Pullfaktor! Das haben Wissenschaftler herausgefunden! – dass eben nicht jede Studie in der Lage ist die Komplexität des Themas in Gänze zu erfassen. Ganz wie diese Geschichte von der Spedition.